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Samstag, 20. Juli 2013

Kamillas "Superwurf"

Zwölf Doggenbabies mischen in Jackerath die Familie Klaumann-Mölleken auf


Jackerath. Vorsicht ist angesagt, wenn man sich auf dem Gelände oder in der Wohnung der Familie Klaumann-Mölleken bewegt. Bei jedem Schritt könnte man auf ein weiches kuscheliges Fellbündel treten. Gleich zwölf tapsige Doggenbabies wuseln dem Besucher um die Füße, zumeist auf der Suche nach etwas etwas Essbarem.
 
 
 
 Dass der „Superwurf“ so prächtig gedeiht, war vor wenigen Wochen noch nicht abzusehen - ganz im Gegenteil. Nach etwa der Hälfte der Tragezeit fuhr Claudia Klaumann-Mölleken unverzüglich zur Tierklinik nach Aachen, als sie bei ihrer trächtigen Dogge Kamilla Ausfluss feststellte. Der Ultraschall zeigtre ein niederschmetterndes Ergebnis, es wurden drei leblose Föten festgestellt. Um das Leben der Hündin wegen der Vergiftungsgefahr nicht aufs Spiel zu setzen, schien eine Abtreibung der letzte Ausweg zu sein. Am folgenden Tag stieg die Zahl der toten Hundebabies bei der erneuten Ultraschallkontrolle auf fünf. „Halt, stopp, ich sehe eine schlagende Herzklappe“, stutze der Arzt kurz bevor es zum Eingriff kommen sollte, „wir warten ab.“ Wieder eine Woche später waren es dann drei lebende Föten, die in Kamillas Gebärmutter wuchsen.
 
 
 Nun stand die Entscheidung fest, dass bis zum ausgerechneten Geburtstermin gewartet werden sollte, bevor etwas unternommen würde; es sei denn, die Gesundheit der Mutter drohe Schaden zu nehmen. In der Nacht zum 22. Juni war es dann soweit, Kamillas Fruchtblase platzte. Auf den ersten Blick schien alles nach Plan zu laufen, doch als die Wehen nicht einsetzen wollten, hieß es mitten in der Nacht erneut „Auf nach Aachen zur Tierklinik“. Für den Notkaiserschnitt wurde die Hündin narkotisiert, die Möllekens richteten sich darauf ein, drei Doggenbabies nach der Geburt trocken zu rubbeln und zu beatmen. So weit der Plan, der spätestens als Babydogge Nummer fünf das Licht der Welt erblickte, keiner mehr war. „Wir waren sprachlos und erschöpft“, erzählt Claudia Klaumann-Mölleken. „Als der Tierarzt uns den zehnten Neuankömmling in die Hände drückte und sagte, es kommen noch mehr, da war wir schon richtig geschockt“, erinnert sich die Züchterin.
 
 
 
 Zu Hause wartete eine auf drei Welpen ausgerichtete Wurfkiste, das schien schwierig zu werden. Nun vier Wochen später hat sich alles eingespielt: Sechs schwarze und sechs blaue Minidoggen, jeweils drei Jungs und drei Mädchen, mischen den Haushalt auf. Mama „Kamilla van de Waterwinning“ meistert ihre Mutterpflichten ganz souverän, verliert keinen Gedanken mehr an den in Bayern wohnenden Papa „Famous vom Frankenland“, der offenbar Besseres zu tun hat, als seinen Nachwuchs zu bestaunen. Ehemann Frank Mölleken kommt brav seinem neuen Job als Hausmeister und Stallbursche nach, indem er unter anderem Hundemilch mit Schmelzflocken für die hungrigen Mäuler anrührt. Kamilla hat zwar zwölf Zitzen, doch alle satt zu bekommen, dass ist einfach nicht zu schaffen. An einen erholsamen Schlaf zu denken, bleibt natürlich vorerst ein schöner Traum. (jago)
 
 

 
 
 
 
 
 


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Max Günter Jagodzinska
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Dienstag, 16. Juli 2013

JOANNA WESTON im McMüllers in Kofferen

GROSSARTIGE LIEDERMACHERIN UND SÄNGERIN

Die aus London kommende Liedermacherin und -sängerin Joanna Weston machte Anfang Juli Station im McMüllers in Kofferen. Kritiker beschreiben ihren Gesang bisweilen als hypnotisierend. Bei ihrem Open-Air-Auftritt während des laufenden Gastronomiebetriebs blieb die erhoffte Stimmung auf Grund des großen Geräuschpegels leider auf der Strecke. Lediglich die ganz nah an der Bühne sitzenden Zuhörer kamen in den Genuss der tatsächlich hinreißenden Intensität von Joannas Stimme und
der Liedinhalte. Joanna Weston und Gitarrist Herjo Scholten deuteten an, welche Kraft ihre Songs vorantreibt und welches Potential zu einer großartigen Performance in ihnen steckt, wenn man ihre Lautstärke nicht dämpfen muss und ihnen die mehr als verdiente Aufmerksamkeit gezollt wird. Gleich das Eröffnungslied „Stay“ machte deutlich, dass die Sängerin ihre Texte während des Vortrags förmlich lebt, ihre Mimik und die stimmliche Modulation verstärken die Inhalte und lassen den gedanklichen Film der in Worte gefassten jeweiligen Begebenheit ablaufen. Seit April ist Joanna Weston Botschafterin der Organisation „Peace Brigades International“, die sich für Menschenrechtsprojekte engagiert. So handelt ihr aktueller Song „We All Belong“ von den Herausforderungen, denen sich Frauen stellen müssen, die für die Wahrung ihre Rechte aufstehen und von der für diese Einsatzbereitschaft notwendigen Stärke. 
 
 
 
Stärke musste Joanna zwischenzeitlich auch beweisen, als ihr im ländlichen Ambiente zuerst eine Fliege beinahe in den Mund geflogen wäre und etwas später eine Spinne ihr Haar zu ihrem Logenplatz auserkoren hatte. Als Resumée bleibt festzuhalten, dass der Auftritt der großartigen Sängerin im Umfeld eines Publikums, das in erster Linie aus anderen Gründen im Land-Pub anwesend war, ein wenig verschenkt war und sich eine Wiederholung unter anderen Vorzeichen ganz sicher lohnen würde. (jago)
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Freitag, 31. Mai 2013

Der 1. FC Köln und diverse Baustellen

Sommerpause – hat schon jemand den Sommer gesehen? Ich nicht. Und jetzt kommen zum doofen Wetter auch noch die Wochenenden ohne Ligafußball. Was interessiert mich schon ein Länderspiel irgendwo gegen Klinsmann – laaaangweilig. Gut, Pokalfinale wäre vielleicht eine Ablenkung wert, wäre da nicht diese drohende Eintönigkeit wegen der Dominanz der Bayern. Mal sehen, vielleicht sollte man mal wieder einen verrückten Tipp beim Wettbüro riskieren – irgend so was wie die Kombination des ersten Torschützen mit dem Endergebnis.

Ich schau mal kurz nach …..

So, wieder da. Habe mal Martin Harnik und ein 3:3 gezockt, jetzt heißt es abwarten und hoffen; andererseits hätte ich das Geld genauso gut ins Klo werfen können, aber da ist die Gefahr einer Abflussrohrverstopfung doch zu groß.

Egal wer, Hauptsache kein Handtuchwerfer ...

Letzten Freitag, um 14 Uhr, saß ich gemütlich auf dem roten Sofa im Kundenraum von Milz + Lindemann, meinem Citroen-Händler in Jülich. Nichts Schlimmes ahnend, wartete ich lesend und schreibend (nicht gleichzeitig, sondern abwechselnd) darauf, dass die Inspektion an meinem C 3 Picasso und der Wechsel auf die Sommerbereifung (ob das so schlau war, weiß ich immer noch nicht) fertig würden. Da kam über die in Autohäusern und Einkaufszentren unvermeidliche Radio-Dauerberieselung in den Nachrichten die Meldung über die Entlassung von Norbert Meier bei Fortuna Düsseldorf. Schreck! Neiiin, nicht den, nur nicht den, dann kündige ich, schoss es mir bei der Vorstellung durch den Kopf, dass irgend jemand auf die Idee kommen könnte, das Männlein zum FC zu holen. Neben Matthäus wäre das der worst case und der crash meiner Gefühle für den Geißbock.

Ansonsten ist es mir ziemlich egal, wer der neue Trainer wird. Natürlich habe ich weiter Interesse an allem, was sich in puncto Personal beim FC abspielt, aber seien wir mal ehrlich. Ein Wunschkandidat für einen Zweitligisten mit Aufstiegspflicht ist definitiv nicht auf dem Markt. Wer auch immer es sein wird, er wird verkünden: Der FC ist immer noch eine Top-Adresse in Deutschland, mit der Tradition und diesen fantastischen Fans gehört der FC in die erste Liga, und so weiter lalalala … Ich gehe davon aus, dass Bild und Express in die Kiste mit den ganz großen Buchstaben greifen werden und sowieso schon immer alles gewusst haben. Gut möglich, dass das Sonnenkönig-Stammblatt (ja, ich meine damit W.O.) den Neuen gleich als Notlösung abqualifizieren wird, also alles wie gehabt.

Vielleicht wird mir demnächst bei den Pressekonferenzen das ganz spezielle Stani-Vokabular fehlen: brutalst schwere Aufgabe, immer schwerer werdender Rucksack, Anker lichten und in See stechen und ähnliche wird es wohl nicht mehr geben. Nun denn, um mit dem Thema „Stani und das geworfene Handtuch“ aufzuhören, zum Abschluss: Verziehen habe ich ihm seine gebrochenen Versprechen, die er uns Fans noch kurz vor seinem Abflug gemacht, noch lange nicht.

Vettel ist cool

Ich schaue mir immer wieder ganz gerne Formel 1 Rennen an. Wer gewinnt, ist mir ziemlich egal, obwohl ich für manche größere Sympathien habe, als für andere. Letztens beim Großen Preis von Monaco fand ich den Vettel richtig cool. Alles war so gut wie gelaufen, Nico Rosberg macht's seinem Vater nach und gewinnt das Ding und Sebastian Vettel fährt einen sicheren zweiten Platz nach Hause. Prima für sein Punktepolster auf Raikkönen und Alonso, die weiter hinten landen. Und was macht der Heppenheimer? Er holt noch mal alles raus aus seiner Infinity und fährt in der vorletzten Runde die beste Rundenzeit des gesamten Rennes. Über das Teamradio hört man, wie das Team nervös wird. Sinngemäß mahnen sie ihren Piloten, nichts mehr zu riskieren: „Seb, stop that, you don't get points for it“. Vettels Antwort kommt kurz und knackig: „But satisfaction.“ Das ist die richtige Einstellung. So motiviert und einsatzbereit bis zur letzten Sekunde wie der Vettel seine Rennen fährt, so wünsche ich mir die Spieler des FC in der kommenden Saison. Dann klappt das auch mit dem Aufstieg.
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Max Günter Jagodzinska
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Sonntag, 19. Mai 2013

Stanislawski wirft hin - 1. FC Köln ohne Trainer

Stanislawski geht - keiner weiß warum ...

In Köln gibt es viele Baustellen, und wenn es in Köln eine Baustelle gibt, dann gibt es auch Pannen, das ist einfach kölsch und nicht weiter schlimm. Nur eine Baustelle ist zum Erfolg verdammt, und die heißt: 1. FC KÖLN
Kürzlich habe ich einen Mitgliederbrief bekommen. Eine ganz feine Sache übrigens, die das neue Präsidium da initiiert hat, das die schwere finanzielle Erbschaft aus der Ära Sonnengott W.O. in den Griff bekommen muss. Also, im neuesten Brief schreiben Werner Spinner, Markus Ritterbach und Toni Schumacher: „ Wir werden uns nicht damit abfinden, dass der FC langfristig in der 2. Bundesliga spielt“ und geben das neue Ziel vor „Nächste Saison greift der FC an!“
Jawohl, genau so wollte ich das hören oder lesen. Alles andere wäre eine Bankrotterklärung. Und da kommt dann völlig überraschend ein Statement, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe, ausgerechnet von unserem Cheftrainer. Nun frage ich ernsthaft: „Was um alles in der Welt hat Holger Stanislawski dazu bewogen, das Handtuch zu schmeißen?“ Nein, es hat sich bewahrheitet, dass es kein Gag zum Saisonabschluss ist. Hätte mir durchaus vorstellen können, dass Stani in der Kabine nach dem letzten Match einem Spieler ein Handtuch zugeworfen hat und das nun als Witz für die Presse so erzählt hätte. Nein, er hat tatsächlich um die Vertragsauflösung gebeten.

 
 
Ich bin enttäuscht, fühle mich verarscht! Die Begründung, die auf der FC-Homepage veröffentlicht wurde, ist so dünn wie Filterkaffee ohne Kaffeepulver: „Durch meine Entscheidung mache ich den Weg frei für jemanden, der am Standort Köln unbelastet die Aufgabe Aufstieg angehen kann.“ Tut mir leid, aber das kann es nicht sein, das ist für mich die Umschreibung irgend einer anderen Sache, mit der Stanislawski nicht rausrückt.
Beim Spiel in Ingolstadt saß er nun also zum letzten Mal als FC-Coach auf der Trainerbank, merklich ruhig, bemüht unbeteiligt. Erst in der 73. Minute fiel auf, dass Stanislawski noch im Amt war. Mit dem Wechsel von Jajalo für Bigalke bewies er noch einmal sein Händchen für taktisch gewitzte Schachzüge, der Einsatz von Maierhofer für Ujah war wohl eher eine Trotzreaktion, etwas später durfte dann auch noch Strobl für Clemens ran. Wenn man ehrlich ist, war es im Lauf der Saison häufiger so, dass nicht nur die Fans über die Aus- und Einwechslungen des Trainers irritiert waren. Nicht nur die Wechselspielchen, auch die seltsamen Rotationen und Systemveränderungen blieben häufig das Geheimnis des Trainers. Genau so ein Geheimnis wird wohl bleiben, was ihn in der Winterpause bewogen hat, sein persönliches Saisonziel und seine weitere Tätigkeit in Köln vom Erreichen des dritten Platzes abhängig zu machen.
Selten hat ein Trainer in Köln einen so großen Vertrauensvorschuss bekommen und ihn am Ende so schmählich verschenkt. Die nächsten Tage bleibt es spannend in Köln. Wer gesellt sich zu den schon bekannten Abgängen, wer kommt neu ans Geißbockheim, wer wird Cheftrainer, wie lange dauert es bis zur Verkündigung von Stanislawskis neuem Arbeitgeber …?

 
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Max Günter Jagodzinska
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Montag, 13. Mai 2013

Verabschiedung vom FC

Fünf Spieler vergrößern nun also das sowieso schon unüberschaubare Heer der Ex-FC-Spieler, die man irgendwo irgendwann bei einem Zweitligaspiel als Gegenspieler antreffen wird.



Als Christopher Schorch, Christian Eichner, Tobias Strobl, Daniel Royer und Stefan Maierhofer vor dem Anpfiff offiziell verabschiedet wurden, flossen keine Tränen für die fünf Nichtvertragverlängertbekommenhaber. Falls bei dem einen oder anderen Fan ein Tränchen gesehen wurde, dann nur weil nicht noch zwei oder drei weitere einen Blumenstrauß und einen warmen Händedruck zum Abschied bekommen haben. Meine persönlichen Favoriten AC7 und ML33 demonstrierten im Verlauf des Spiels nachhaltig weshalb das so ist.
 
Tschööö ...
 
 
Ich habe mich mit einem Blick auf mehrere Datenbanken versichert. Es stimmt , der Schorch war tatsächlich schon 2009 verpflichtet worden – hätte ich nicht gedacht. Das Abwehrtalent wurde damals mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet. „Christopher Schorch passt genau in unser Anforderungsprofil und er verstärkt die Qualität unseres Kaders“, hatte Ex-Manager Michael Meier den Transfer begründet und als „bewusst langfristig angelegt“ bezeichnet, weil es ja auch um die Perspektive gehe. Also ehrlich gesagt, die Perspektiven des Herrn Meier hätte ich nicht gebraucht. Christian „Eiche“ Eichner zählt für mich zu den wenigen Spielern, die für die Misere der Vorjahre nicht verantwortlich zu machen sind. Ich fand ihn gar nicht sooo schlecht, es gibt jede Menge Zweitliga-Verteidiger, die keinen Deut besser sind. Pech für ihn, dass auf seiner Position Jonas Hector eine großartige Saison gespielt hat und dem FC (hoffentlich) noch lange Freude machen wird. Zu Tobias Strobl und Daniel Royer gibt es nicht viel zu sagen. Die sind halt mitgelaufen, ohne weiter aufzufallen. Ausgeliehen und zurück, danke schön für den Einsatz und viel Glück in der weiteren Karriere.
 
Stefan Maierhofer. Zu ihm gibt es ganz bestimmt etwas zu sagen. Mit seiner Spielweise und seinen ganz speziellen Fähigkeiten gehört er zu den Spielertypen die polarisieren. Man kann dem langen Österreicher nicht vorwerfen, dass er nicht gekämpft hätte. Was der an Kilometern abgespult hat, war schon beeindruckend, aber ein Stürmer muss halt den Ball im Tor versenken, und das ist ihm einfach viel zu selten gelungen. Wäre es so gewesen, dass er keine Chancen zum Abschluss bekommen hätte, könnte man ja Nachsicht üben, aber die Chancen gab es, und zwar dutzendweise. Natürlich hat er auch häufig darunter gelitten, dass die Schiedsrichter bei seinen Aktionen viel zu oft auf Foul entschieden haben. Was kann der arme Kerl denn dafür, wenn so ein schmächtiger Gegenspieler von seinem Körper abprallt und das ausnutzt, indem er sich schreiend auf der Wiese krümmt, um kurz danach grinsend einen Freistoß auszuführen? Aber trotz allem muss ich Stefan Maierhofer fragen: „Stefan, Fußball ist nicht unbedingt deine Stärke. Gibt es wirklich nichts anderes, das du besser kannst?“
 


Nun bin ich sehr gespannt, wie die Mannschaft zu Beginn der kommenden Saison aussehen wird, für die sämtliche Verantwortliche beim FC den Aufstieg als einziges Ziel definiert haben. Von den Spielern, die im Moment noch zum Kader gehören, dürfen meinetwegen gerne gehen: Adil Chihi, Matthias Lehmann und Mato Jajalo. Von einigen in dieser Spielzeit wenig bis gar nicht eingesetzten Spielern erhoffe ich mir ziemlich viel, nämlich von Bruno Nascimento, Sascha Bigalke, Fabian Schnellhardt und Kacper Przybylko. Richtig starke Leistungsträger werden sollten Timo Horn, Jonas Hector und … weiß nicht … vielleicht gibt’s ja noch ein überraschend gut einschlagendes Talent und vielleicht gelingt den Verantwortlichen die Verpflichtung von zwei oder drei richtig guten Typen, die im Moment keiner auf der Rechnung hat.
 
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Max Günter Jagodzinska
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Donnerstag, 9. Mai 2013

MISO BRECKO verlängert bis 2016

MISO BRECKO
Geburtsdatum: 1. Mai 1984
Trbovlje, Slowenien
seit 2008 beim 1. FC KÖLN



Als man in den ihre Auflage über Schlagzeilen generierenden beiden Kölner Boulevardblättern auf der Suche nach der Topsensation im Skandalverein 1. FC Köln nicht so richtig fündig wurde, schaute man - wie in solchen Zeiten üblich - auf die Vertragssituation der einzelnen Spieler. Bei irgendeinem müsste doch ein Thema zu konstruieren sein, das an den Stammtischen für Diskussionen sorgen würde. Christian Clemens? Ne, den heben wir uns für den Knaller am Saisonende auf. Christian Eichner? Ne, zu wenig Skandalpotential. Anthony Ujah? Ne, dass der zurück nach Mainz muss, ist klar. Stefan Maierhofer? Eigentlich schon, aber den haben wir erst kürzlich für den "Trainingszoff mit Teenie" gehabt. Miso Brecko? Ja, genau! Der Kapitän hat seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag noch nicht verlängert, obwohl der FC ein Angebot gemacht hat.
 
Dann wollen wir doch mal schauen, was in die Berichte rein muss: Auf jeden Fall muss der Berater ein wenig zitiert werden, wenn er nix sagt, machen wir indirekte Rede. Schließlich eignen sich Berater bei so was immer bestens, da sie ja zu den am meisten am Vereinswechsel interessierten Geldgeiern gehören. Dann das Gehalt, viel zu hoch beim slowenischen Verteidiget, also müssen wir das auf jeden Fall einbauen. Interesse von Erstligavereinen? Kann man immer schreiben, wenn nötig fragen wir einfach irgend einen, und der sagt dann irgend was. Perfekt. Die Schlagzeile muss passen: Brecko lässt FC zappeln - Slowenischer Nationalspieler vor dem Absprung?
 
Okay, alles Blödsinn, stimmt doch gar nicht der Bericht. Ist ja gut, stimmt nicht, könnte aber trotzdem so veröffentlicht worden sein. Die oben beschriebene Art der Berichtekonstruktion ist realistischer als man sich denken mag, zudem beim FC zur Zeit tatsächlich der Maulwurfsbau ausgestorben zu sein scheint. Behaupte keiner, dass die Sportnachrichten in den Tagesblättern sich immer auf Recherche und Fakten beziehen würden.
 
Fakt ist, dass unser Kapitän Miso Brecko seinen Vertrag jetzt bis 30. Juni 2016 verlängert hat. Ich finde das ganz großartig! Mann, was habe ich früher über den Miso geflucht, wenn er mal wieder zu spät reagiert hat, wenn er mal wieder einen Zweikampf verloren hat, wenn er mal wieder ... Ja, weshalb sonst noch? Vielleicht weil es einfach in war, sich über ihn aufzuregen. Warum freue ich mich eigentlich?


Der Kapitän schreitet zur Tat.
 
 
Ganz einfach: Da steht ein Profi auf dem Platz, der sich seiner Leistung genau bewusst ist. Miso Brecko weiß, dass er kein Weltstar ist und versucht auch gar nicht erst so zu tun. Aber er spielt auf seiner Position grundsolide; nein, mehr als grundsolide, er ist (bis auf einige wenige Aussetzer) inzwischen konstant zuverlässig und ist als Mannschaftskapitän ein Vorbild. In dieser Saison hat Miso in allen Partien 90 Minuten durchgespielt und stets vollen Einsatz gezeigt. Seine Einsatzbereitschaft hat mich überzeugt, seine Vorstöße entlang der Linie sorgen immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor. Die Kritiker übersehen übrigens gerne, dass er die meisten Flanken geschlagen hat, die zu Toren geführt haben.
 
Ich glaube Miso Brecko, wenn er sagt:
"Ich hatte gute Gespräche mit der sportlichen Leitung und bin vom Weg, den der Verein geht, überzeugt. Deshalb war es mir wichtig, noch vor Ablauf der Saison mit meiner Vertragsverlängerung ein Zeichen zu setzen."
 
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Max Günter Jagodzinska
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Dienstag, 7. Mai 2013

Tschööö Relegationsplatz ...

WIR SIND EIN TEAM ...

auch in der nächsten Zweitligasaison, in der es dann aber nur noch heißen darf:  AUFSTIEG 2014



Und hier die Links zu den Kolumnen im Online-Fußball-Magazin "FUSSBALL PUR"

1.FC KÖLN - 1860 München

VfL Bochum - 1. FC KÖLN


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Mittwoch, 1. Mai 2013

FC - Vorstand 1 Jahr im Amt

Mit dem Start des neuen Vorstands im April 2012 begann eine neue Ära für den 1. FC KÖLN

Es sollte ein halbwegs anständiger Saisonabschluss werden, doch es kam anders. Das letzte Spiel der Saison 2011/12 endete im Rhein-Energie-Stadion in Köln so chaotisch wie die Mannschaft sich über die gesamte Rückrunde präsentiert hatte. Das Ergebnis, Bayern München hatte leicht und locker 4:1 gewonnen, interessierte am Ende kein Schwein mehr. Anstatt der geplanten Verabschiedung von Lukas Podolski vor den Fans der Südkurve, flüchteten die Bayern-Stars und die Köln-Versager nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Florian Meyer in die Kabinengänge.

 
 
Von der Südkurve stieg rabenschwarzer Rauch auf und ließ einen Großteil der Zuschauerränge im Dunkel verschwinden. Die Fans machten ihrem Zorn über die unverschämte Leistungsverweigerung der Ansammlung von Egoisten im Trikot des 1. FC Köln endlich Luft.
Wieder einmal war der 1. FC Köln in die Niederungen der zweiten Liga abgestiegen, wobei der Begriff „Niederungen“ eigentlich unfair gegenüber den Vereinen ist, die auch im Unterhaus saubere Arbeit abliefern. Nun denn, der FC lag in Trümmern, als neue Männer antraten, eine Vision aufzubauen. Es sollte eine neue Mannschaft entstehen, Stabilität, Ehrlichkeit, Transparenz und Professionalität sollten die Markenzeichen werden. Das komplette Gegenteil des abgestiegenen Haufens, der alles daran gesetzt hatte, sich wirklich sämtliche Sympathien zu verspielen. Das ist entgegen anderslautenden Meinungen in Kölle gar nicht so einfach.
 
EIN JAHR SPÄTER
Ein Jahr ist es nun her, dass mit Werner Spinner, Markus Ritterbach und Toni Schumacher ein Führungstrio angetreten ist, um die Fans mit dem Verein zu versöhnen. Ohne jeden Zweifel haben die drei Männer mit dem Geißbock im Herzen in enger Zusammenarbeit mit dem sportlichen Führungsteam Holger Stanislawski, Frank Schäfer und Jörg Jakobs das Ziel in bewundernswert ruhiger und vertrauenswürdiger Art und Weise erreicht. Es macht wieder richtig Spaß, FC-Fan zu sein.

Ganz behutsam und realistisch waren die Vorgaben zu Beginn der Saison definiert worden. Die Mannschaft sollte jung, einsatzfreudig und mit der Perspektive, mittelfristig in der Bundesliga dauerhaft bestehen zu können, aufgebaut werden. Man beachte: Mittelfristig! Das heißt, dass ein direkter Wiederaufstieg eher nicht erwartet werden durfte. An das Gesicht der Mannschaft musste man sich erst einmal gewöhnen, genau so wie die Spieler es untereinander mussten. Der Start mit sechs sieglosen Spielen war einkalkuliert, aber langsam kam man in die Gänge und am zehnten Spieltag leitete das verrückte Finale in Regensburg, bei dem man in den letzten Minuten einen 0:2 Rückstand noch in einen in diesem Moment sensationellen 3:2 Sieg drehte, eine grandiose Aufholjagd ein.


Nun, drei Spieltage vor Saisonende, haben die Berliner Herthaner und die Braunschweiger Löwen das Erstligaticket in der Tasche. Um Platz drei kämpft mit Kaiserslautern ein Team, das nach dem finanziellen Kraftakt mit hochkarätigen Spielerverpflichtungen in der Winterpause, bei einem Nichtaufstieg enorme Probleme bekommen wird. Bei den beiden anderen Aspiranten, dem 1. FC Köln und überraschenderweise dem FSV Frankfurt sieht das etwas anders aus. Auch wenn von interessierter Seite gerade in Richtung Köln Pfeile abgeschossen werden, die den Konsolidierungskurs mit Horrormeldungen über ein angeblich zu erwartendes Finanzfiasko torpedieren, wird der Umbau seriös mit Stufe zwei weitergehen. Bleiben wir also schön auf dem Teppich und lassen uns nicht verrückt machen – wenn es noch ein Jahr Zweitligafußball mit dem FC sein soll, dann ist es halt so. Auch in der kommenden Saison werden über 40.000 die Heimspiele besuchen, mit schönem Gruß an die Zuschauerzwerge der ersten Liga. Wie heißt es so schön in unserer Hymne:
Mir schwören dir he op Treu unn op Ihr, mir stonn zu dir FC Kööööööööööölleeeeeee …...

DANKE Werner Spinner, DANKE Markus Ritterbach und DANKE Toni Schumacher !



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Max Günter Jagodzinska
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Dienstag, 30. April 2013

1. FC KÖLN - 1860 München

Der Wahnsinn in der 2. Liga
49.100 Zuschauer in Müngersdorf

... und wieder eine Chance verschenkt, besonders wenn man das Montagsspiel mit der Pleite des Konkurrenten aus der Pfalz betrachtet. Aber noch sind's drei Spieltage - da ist alles möglich. Auch wenn eigentlich keiner der drei Anwärter auf die Relegationsspiele reif für die 1.Bundesliga ist  ;-)







 
Frustriert - alles versucht und trotzdem nicht gewonnen, schade
 
 
Wer die Saison mit dem FC ein wenig zurück verfolgen will, dem empfehle ich einen Blick in meine wöchentliche Kolumne auf "FUSSBALL PUR".
Ja ja, ich weiß, das ist Werbung :-) Ich freue mich über jeden, der Spaß daran hat, einmal Berichte zu lesen, die aus der Sicht eines FC-Fans geschrieben sind und deshalb ein wenig anders daher kommen, als die alltägliche Berichterstattung.
 
1. FC Köln: Meister im Auslassen von Chancen
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Donnerstag, 21. Februar 2013

Josef Rabbertz und die Wahl

EHRE WEM EHRE GEBÜHRT (?) oder
Wie Josef Rabbertz zum beliebtesten Schiedsrichter Deutschlands wurde

„DFB Schiedsrichter“ nennt sich eine facebook-Gruppe mit 1068 „Gefällt mir“ Klicks und bezeichnet sich selbst in der Beschreibung als „Inoffizielle Seite für Fußball-Schiedsrichter und andere Interessierte“. 1068 ist nicht gerade eine überwältigende Zahl von Freunden, dies erreicht beispielsweise jeder zweite auf facebook beheimatete halbwegs pfiffige Jugendliche. Dass man in einer solchen Gruppe Abstimmungen prima lenken kann, wenn man es clever genug anstellt, zeigt sich am Beispiel der von „DFB Schiedsrichter“ geposteten Umfrage „Wer ist Deutschlands bester Schiedsrichter“. Nachdem die bekannten Namen Knut Kircher oder Wolfgang Stark die ersten Stimmen bekamen, hatte ein User aus dem Fußballkreis Düren die lustige Idee „unseren Josef Rabbertz“ vorzuschlagen.
 

Gesagt, getan - dann die richtigen Kommentare gepostet, die ersten Kumpels zum Abstimmen animiert und somit Josef Rabbertz schnell an die Spitze der Abstimmung gebracht. Jetzt brauchte die Umfrage nur noch in die richtigen Gruppen aus Jülich und Titz geteilt werden und der Abstand vom Leader Josef Rabbertz zum nächstplatzierten Knut Kircher erreichte Bayern-München-Verhältnisse.
Labbertz oder Rabbertz
„Leute, wer ist Josef Labbertz (Anm. des Schreibers: Nein, das „L“ anstatt des „R“ ist kein Tippfehler), und woher kennt ihr ihn. Ich selber hab' keine Ahnung“, fragte der sichtlich verzweifelter DFB-Schiedsrichter-Admin. Eine kurze Aufklärung, garniert mit meinem Aufruf: „Jawoll, Rabbertz und sonst keiner“ reichte, um die Verzweiflung perfekt zu machen. Die Stimmen für Josef Rabbertz erreichten inzwischen die Hundertergrenze. Verwirrt hakte der Admin nach: „Josef Rabbertz aus der Kreisklasse Düren ist laut 100 Leuten der beste Schiedsrichter Deutschlands. ist das euer Ernst?“

Das konnte so nicht stehen gelassen werden. Also habe ich ein fein formuliertes Posting hinterhergeschoben: „Lieber user 'DFB Schiedsrichter': Ich habe Josef Rabbertz in vielen Spielen pfeifen gesehen. Wer beobachtet, wie der alte Mann bei Wind und Wetter, bei Kreisliga- und auch bei Benefiz-Spielen Einsatz zeigt, der weiß, weshalb so viele ihn für den besten halten. Seine Regelauslegung ist manchmal vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig :-) aber immer unparteiisch und fair. Also, was für ein Problem habt ihr mit der Wahl von Josef Rabbertz?“
Die wahren Helden
Damit war der Kampf gewonnen, der Admin streckte resigniert die Waffen und kommentierte: „Oft sagen Funktionäre Sätze, wie: 'die Basis ist das Wichtigste, da spielen / pfeifen, die wahren Helden.' Also insofern geht die Wahl von Josef Rabbertz in Ordnung. ;)“
Na also, geht doch. Auch wenn der Admin mit dem Versuch einer Stichwahl zwischen Knut Kircher und Josef Rabbertz noch einen letzten Anlauf unternahm, einen bekannten Bundesliga-Schiedsrichter an die Spitze zu pushen, stand er dank der gnadenlos für Rabbertz votenden Jülicher und Titzer Sportsfreunde auf verlorenem Posten. Das amtliche (welches Amt damit gemeint ist, muss noch ausgesucht werden) Ergebnis lautet: Zu Deutschlands bestem Schiedsrichter wurde mit 194 Stimmen (Stand: 22.2.2013) Josef Rabbertz gewählt. Den zweiten Platz belegt abgeschlagen Knut Kircher mit 91 Stimmen, Platz drei geht an Wolfgang Stark mit 72 Stimmen.

Zurück in die Realität
So, nachdem der Spaß nun gelungen ist, soll aber auch ein Aktiver aus dem Fußballkreis Düren zu Wort kommen, der die Situation so schildert, wie sie die Jungs auf dem Platz Sonntag für Sonntag erleben: „Ne, ne, ne, also irgendwan muss Schluss sein und das war bei Jupp vor 15 Jahren! Für die Leute außerhalb des Spiels mag es lustig sein aber für die Jungs auf dem Feld heisst das Scheiß-Leistung ... Punkt! Sowas darf nicht sein, es werden auch in der Kreisklasse Meisterschaften ausgetragen.“ Recht hat er!
 
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Max Günter Jagodzinska
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Donnerstag, 31. Januar 2013

Rezension: 50 Kräuter und Gewürze







Heike Dommnich
 
50 Kräuter und Gewürze

Verwendung – Heilkraft – Anbau

Taschenbuch: 104 Seiten
Verlag: Books On Demand (Auflage 1 / November 2012)

ISBN-13: 978-3848224869

Preis: 8,50 Euro
Kindle e-book: 4,49 Euro


Gewürze und Kräuter spielen in vielen Lebensbereichen eine wichtige Rolle und sind damit zwangsläufig ein in der Sachliteratur häufig aufgegriffenes Thema. Kleine und mehr oder minder umfangreiche Bestimmungsbücher, Kochbücher oder wissenschaftlich fundierte Wälzer, für nahezu jedes Interesse lässt sich das richtige Werk finden. Heike Dommnich hat sich in ihrem Ratgeber „50 Kräuter und Gewürze“ darauf konzentriert, dem Leser einen leicht verständlichen Ersteindruck bezüglich Verwendung, Heilkraft und Anbau, so auch der Untertitel, zu vermitteln. Zudem werden in einem zweiten Kapitel 50 weitere Würzpflanzen in zwei bis drei Sätzen vorgestellt, abschließend folgen allgemeine kurz formulierte Zusatzinformationen.
 
Als Schwerpunkt gibt die Autorin die Verwendung der Pflanzen in der Küche an. Damit ist allerdings nicht der praktische Einsatz beim Kochen gemeint. Dem steht der Aufbau in alphabetischer Reihenfolge gegenüber, der wenig geeignet ist, einem vorgegebenen Gericht konkret ein Gewürz zuzuordnen. Steht beispielsweise ein Fischgericht auf dem Speiseplan, müsste man sämtliche Gewürzabschnitte durchlesen, um zu erfahren, welche am besten dazu passen. Anders herum, wie im Vorwort angegeben, funktioniert der Ratgeber jedoch gut. Stößt man etwa in Gerichten auf seltene Gewürze, die die Frage aufwerfen, ob sich der Kauf lohnen könnte, findet man ausreichend Informationen. „Dies Buch soll eine Anregung sein, in der Küche offen und mutig mit Kräutern und Gewürzen zu experimentieren“, empfiehlt die Autorin. Eine kleine Cross-Tabelle im Anhang mit der Zuordnung von Gewürzen zu den meisten Hauptgerichten wäre dennoch eine Aufwertung.
 
Hilfreich und empfehlenswert ist der Ratgeber für Situationen wie etwa folgende. Die kleine Tochter oder der Sohn kommt ganz aufgeregt aus dem Kindergarten und fragt: „Mama, Mama, die Frau Schmitz hat heute auf unser Tomatenbrot Basilikum getan. Darf die das?“ Ein schneller Blick in Heike Dommnichs Buch frischt das Wissen der Mutter auf, sie kann ihrem Sprössling korrekte Angaben zum Basilikum machen und versichern, dass Frau Schmitz nichts Unrechtes getan hat. Als nette und lehrreiche Ergänzung könnte man dem Kind sogar eine Freude machen und mit ihm gemeinsam, wie in der Kurzanleitung beschrieben, ein paar Pflänzchen in einem Blumentopf selbst ziehen.
 
Hausmedizin nach Großmutters Wissen kommt in den Beschreibungen nicht zu kurz. Einige Beispiele: Kerbel als Kur gegen Frühjahsmüdigkeit, Nelken als erste Hilfe gegen Zahnschmerzen oder eine Salbeiblättertinktur gegen Prüfungsangst. Bei manchen Anregungen, wie etwa, dass Oregano und Majoran Liebeskummer vertreiben sollen, ist man geneigt zu sagen: Wenn man dran glaubt, dann hilft's auch. Die Kultivierungshinweise reichen für den Anfang vollkommen aus, können und wollen aber nicht mehr als ein Anreiz sein, sich näher mit der Materie zu beschäftigen. Ob die unter den „Grundregeln für den Kräutergärtner“ vorgegebene Aussaat bzw. Pflanzzeit bei zunehmendem Mond tatsächlich bessere Erträge bringt, kann der Hobbyzüchter am besten selbst feststellen.
 
Bemerkenswert sind kritische Anmerkungen im Vorwort, die den „Kampf um Kräuter und Gewürze“ beleuchten. Hier bezieht Heike Dommnich eine eindeutige Stellung, indem sie als Verursacher von Krankheiten, die durch falsche Ernährung entstehen, einen mächtigen zu bekämpfenden Feind ausmacht: „Da ist die Lebensmittelindustrie, deren einziges Ziel darin besteht, möglichst hohe Gewinnmargen einzustreichen. Riesige Konzerne verdienen daran, dass wir uns falsch ernähren!“ Ihr folgender Appell an mehr Eigenverantwortung ist angebracht und nötig.
 
Resumée: Mit ihrem kleinen Buch hat Heike Dommnich nicht den Stein der Kräuterweisen neu entdeckt, aber wer kann das schon von sich behaupten? Wertvoll ist der Ratgeber dadurch, dass dem Leser mit einer unkomplizierten Ausdrucksweise ohne hochtrabende Formulierungen der Wert von Kräutern und Gewürzen nicht nur für die Ernährung ins Bewusstsein gerufen wird. Ein handliches kleines Nachschlagewerk, das man auch einfach zum Schmökern gerne einmal aus dem Regal nimmt. Mit der netten Aufmachung des Titels in Leinenoptik, einem ansprechenden Titelfoto und sauber strukturiertem Layout eignet sich das Buch ebenfalls als kleines Mitbringsel oder Geschenk zu vielen Anlässen.
 
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Max Günter Jagodzinska
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Sonntag, 6. Januar 2013

CCKG PROKLAMATIONSFETE

CAFE CHOLERA KARNEVALS GESELLSCHAFT

Proklamation des Dreigestirns am 5. Januar 2013 im JÜLICHER KULTURBAHNHOF
25 JAHRE PRÄSIDENTSCHAFT UWE MOCK

Der Text zur Veranstaltung steht in der Montagsausgabe der JÜLICHER NACHRICHTEN und der JÜLICHER ZEITUNG


Eine Auswahl von Fotos darf hier bestaunt werden :-)



 


























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