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Dienstag, 23. September 2014

Horns Kasten bleibt sauber

Es gibt Typen, die sich FC-Fan nennen und dann im Stadion nichts Besseres zu tun haben, als die eigene Mannschaft auszupfeifen, wenn's mal länger als eine halbe Stunde nicht läuft. Oder die sich noch besser oder vielmehr noch schlimmer, auf einen eigenen Spieler einschießen, der einen schlechten Tag erwischt hat, und ihn bei jeder Aktion beschimpfen. Normalerweise habe ich für die nur einen Kommentar übrig: „Halt's Maul oder bleib zu Hause.“ Meistens wirkt das für ein paar Minuten.
 
Der hätte auch rein gehen können :-)

Kevin Vogt – nitt joht
 
 
Am Sonntag war es ein wenig anders. Als mein Sitznachbar gar nicht mehr aufhören konnte, sich über den Spieler mit der Nummer sechs aufzuregen, hab ich unseren Kevin Vogt auch mal etwas länger und genauer beobachtet. Jetzt muss ich zunächst einräumen, dass mein Sitznachbar das nur zu mir gesagt hat, ausgepfiffen hat er unseren Coverboy des Geißbock Echos zum Spieltag natürlich nicht. Und außerdem gehört mein Sitznachbar vom Sonntag zu den Leuten, denen ich nie im Leben sagen würde „Halt's Maul“. Dafür haben wir schon viel zu viele denkwürdige FC Spieltage gemeinsam verbracht. Wenn ich da an die Fahrt nach Rostock denke, als der FC am letzten Spieltag mit dem Auswärtssieg Europa vor Hansa bewahrte und sich selbst den Status des Liga-Dinos rettete. Oder die Tour im ersten Zweitligajahr zum Montagsabendspiel nach St. Pauli, das übrigens 0:0 ausgegangen ist, fällt mir da ein. Ach nee, gemeinsam in Müngersdorf mit Hingabe und voller Lautstärke „Stefan Kohn, Stefan Kohn, Stefan Koooohoooon“ gesungen und direkt danach „am Eigelstein iss Musik“, so lang ist das schon her …
Ähm, was wollte ich eigentlich sagen …? Ach so, ja. Also, der Kevin Vogt war wirklich schlecht, fand ich dann auch. Nur ein Beispiel: Wenn ein Mittelfeldspieler im Mittelfeld keinem Ball entgegenläuft, sondern wartet, ob er vielleicht bei ihm ankommt, dann ist das Ding weg. Dass andere die Leistung von Vogt nicht ganz so schlecht gesehen haben, ist schon klar, ist halt immer so bei der Einzelkritik. Aber wie der Spielnotengeber vom Express dazu kommt, ihm eine 2 (!) zu geben, das würde ich mir mal gerne erklären lassen. Der sollte sich besser mal bei seinen Kollegen vom Kölner Stadt-Anzeiger umsehen, dort gibt es eine glatte „5“, der Kicker meint eine „3“ wäre angemessen. Ich schließe mich den Jungs von sportal.de an, von denen gab's die „4“. Mein Sitznachbar hat ihm eine „6“ verpasst, glaube ich wenigstens.
 
 
FC gleichwertig gegen hochgelobte Gegner vom Niederrhein
 
 
Ob das Spiel jetzt gut oder schlecht war, weiß ich nicht, kann mich nicht ganz entscheiden – irgendwie wäre mehr drin gewesen. Aber das ist bei einem 0:0 eigentlich immer so. Schön, am 4. Spieltag immer noch kein Gegentor, das gab's noch nie beim FC. Und Spaß gemacht hat's auch, besonders in der zweiten Halbzeit war zeitweise richtig Feuer in der Partie. Besonders gefallen hat mir der alte Lehmann. Dass ich das mal schreibe, hätte ich mir vor einem halben Jahr noch nicht vorstellen können. Das war Einsatz und Kampfbereitschaft pur, und für die atemberaubende Flugrolle rückwärts mit halbem Salto über den Rücken vom André Hahn gibt’s in der Haltungswertung Höchstpunkte. Lieber Mann, da hätte aber auch ganz fies was passieren können, wenn der falsch aufgekommen wäre.
Zoller, Simon Zoller? Bei Zoller habe ich das Gefühl, dass es einer der wenigen nicht so glücklichen Transfers der Ära Schmadkte / Jakobs werden wird. Man sollte ihm auf jeden Fall noch etwas Zeit geben, um sich beim FC als Torjäger zu etablieren. Ich lasse mich gerne überzeugen … am Liebsten schon am Sonntag in Müngersdorf. Ach so, das hatte ich vorige Woche geschrieben. Ja, nun stimmt's aber immer noch, mit einer kleinen Änderung: Ich lasse mich gerne überzeugen … am Liebsten schon am Mittwoch in Hannover.
Zum Schluss eine Preisfrage: Haben die Jungs in der Südkurve vom FC die Freigabe für das „dead pony“ in der unteren Ecke des Riesenbanners bekommen oder nicht?
 
 
Max Günter Jagodzinska
 
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