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Mittwoch, 17. Dezember 2014

1. FC KÖLN MIT 19 PUNKTEN VOLL IM SOLL



Man traut sich kaum es zu sagen, aber diesmal wird alles anders. Anders als gegen Freiburg, anders als gegen Berlin, anders als gegen Augsburg. Warum? Ganz einfach: Der 1. FC Köln hat jetzt die Erfahrung von drei Heimspiel-Niederlagen hintereinander im Gepäck. Zu Hause gegen Mainz 05 an einem Dienstagabend vor vollem Haus. Da wird die bisherige Heimbilanz ausgeblendet. Da geht’s auf den Platz mit dem festen Willen, das Ding zu gewinnen. So hören sich jedenfalls Trainer und Spieler an. Uns Fans bleibt nichts anderes übrig, als diesen Willen zu unterstützen, hinter der Mannschaft zu stehen und … ja, die Hoffnung bleibt uns.

Platz 15 und besser


Nächstes Spiel, nächste Chance, nächste Möglichkeit“, sagte auch Peter Stöger vollkommen richtig auf der Pressekonferenz und man höre und staune: „Es ist möglich, dass die Chance vollkommen intakt ist, im Frühjahr um Platz 15 und besser zu spielen.“ Ja endlich mal weg von der Platz-15-Vorgabe, dieses „und besser“ hätte ich mir von Beginn an gewünscht. Aber unser Trainerteam scheint zum Glück lernfähig zu sein und ab und zu auf das einzugehen, was die Fans schon lange fordern. „Wir haben's nicht fertig spielen können“, hat Stöger bei den drei Minusspielen festgestellt.

Und jetzt erwarte ich, ähm .. nein, ich wünsche mir, dass die Mannschaft es diesmal fertig spielen wird, gleich gegen Mainz. Und siehe da, in der Startelf steht Dominic Maroh , das macht mich froh. Hmmm, sorry, das passte gerade einfach so nett. Ne, mal im Ernst, nix gegen Mervin Mavraj, aber als Abräumer und für die Stabilität in der Abwehrreihe ist mir der Maroh lieber.

Führungstreffer geklaut

Das Spiel läuft, es läuft sogar richtig gut mit dem Führungstreffer in der achten Minute. Ich mache jede Wette, dass der Herr Kai Voss an der Seitenlinie bei einem Spiel in München sich nie im Leben gewagt hätte, in diesem Moment mit seinem Fähnchen zu schwenken und zu zeigen, was er doch für eine mächtige Figur ist. Jetzt ist der Maroh in der Startelf, macht eins seiner seltenen Tore, und dann wird’s ihm geklaut. Kicker Online meinte dazu später ganz richtig: „So ging nach acht Minuten ein gewaltiges Raunen durch das weite Rund, nachdem … Schiedsrichter Florian Meyer auf Abseits entschieden hatte - haarige, weil sehr knappe Entscheidung. Die Regel 'Im Zweifel für den Angreifer' kam hierbei aber gewiss nicht zur Anwendung.“

Das nicht sichtbare Abseits will er gesehen haben, das klare Handspiel der Mainzer im eigenen Strafraum in der zweiten Halbzeit komischerweise nicht. Okay, Tatsachenentscheidung, leider wieder einmal gegen den FC, damit ist der so sehr ersehnte Heimsieg an der fehlenden eigenen Durchsetzungskraft, aber auch am Schiedsrichter-Gespann gescheitert. Alles andere als gescheitert war dagegen die Unterstützung durch die Fans, der Support kam richtig stark rüber, da habe ich am Fernseher direkt mitgesungen und angefeuert. Mein Hund hat mich zwar immer noch komisch angeschaut, aber irgendwann wird er begreifen, was das bedeutet und mitjaulen.

Was wollt ihr eigentlich?

0:0 gegen Mainz, und schon fühlen sich Nörgler wieder berufen, alles schlecht zu reden. Einzelne Spieler, das System, die Aufstellung, alles soll Mist sein, und dem Stöger wird mal wieder die Kompetenz abgestritten, in der Bundesliga mithalten zu können. Ja klar, der hat ja auch dafür gesorgt, dass der Linienrichter beim Tor von Maroh einen nervösen Arm hatte, und der ist auch schuld daran, dass der Helmes nicht spielen kann. Ach lassen wir das, es ist einfach verschwendete Energie, sich darüber noch aufzuregen.

Alles drin in Wolfsburg

Jetzt noch gegen Wolfsburg, eine Niederlage ist einkalkuliert. Nein, nicht schon wieder Paderborn als Beispiel anführen. Die hatten einfach nur Glück, einen ihnen mehr als gut gesonnenen Schiri Gräfe und einen Torwart mit einer Ausnahmeleistung. Mit deren Glücksritter-Spielweise würde der FC zum Jahresabschluss mit Sicherheit nichts Zählbares mitnehmen.

19 Punkte in der Hinrunde, das ist ein Ergebnis, das mehr als zufriedenstellend ist. Das Gerede wie „hätte man in Frankfurt ..., wäre gegen Freiburg ...“ oder was weiß ich sonst noch, mag in langen einsamen Winternächten zur Unterhaltung beitragen. Fakt ist, dass der Aufsteiger 1. FC Köln eine ordentliche Hinrunde hingelegt hat, auf die man nach der Winterpause aufbauen kann. Und wenn es dann am Wochenende doch noch 20 oder gar 22 sein sollten, dann ist es mir so etwas von egal, ob die zu Hause oder auswärts gesammelt wurden. Nach einem Dreier in der Autostadt würden erst Mal die obligatorischen Ausflipp-Siegesrunden durchs Wohnzimmer gedreht und dann der Tabellenstand genossen. Der Zeitfaktor wird für den Trainer und das Team sprechen, die Mannschaft ist in einer sehr guten Entwicklungsphase und der Großteil der Fans hat die Geduld, den eingeschlagenen Weg mitzugehen. Das macht Hoffnung!
 
Max Günter Jagodzinska
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