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Sonntag, 24. Mai 2015

FC KÖLN RETTET DIE HEIMSERIE


Der FC ist auf Platz 12, hat nichts mit Abstieg oder Europa League zu tun, die Wolfsburger haben die Champions League Teilnahme in der Tasche, also ein Spiel, in dem es um nichts geht. Wie bitte? Vor allen Dingen geht es um nichts mehr. Ich denke, dass es jedem Fan so geht wie mir: Ich kann Niederlagen nicht ab und schlechte Spiele vermiesen mir die Laune, egal ob mitten in der Saison, oder am letzten Spieltag. Sieg oder Niederlage hinterlassen Spuren, fragt mal die Leute, die mich nach dem Abpfiff ertragen dürfen oder müssen. Fußballfans ticken anders, egal für welche Farben ihr Herz schlägt.

Was geht denn da ab? Die legen los, als ob es um die Deutsche Meisterschaft ginge. Ich bin gerade mal fertig mit dem Hymne-Singen und da zaubert der FC schon einen prima Spielzug auf den Rasen und die Chancenauswertung ist nach drei Minuten 100 %. Geiles Tor, geile Stimmung, so kann's weiter gehen. Yannick Gerhardt für Kevin Vogt in der Startaufstellung, hat Stöger gut gemacht. Der Junge sorgt für Druck aus dem Mittelfeld, sucht immer wieder den Weg nach vorne. Das halten wir schon mal fest für die neue Saison.


Was für ein Start - Yuya Osako macht das 1:0


Hmm, ja so schnell geht das mit dem Wegschenken des Vorsprungs. Mal wieder nach einer Ecke ein Tor kassiert, das wievielte ist das eigentlich? Da muss sich was tun, gibt’s nicht irgendwo einen Standardsituationen-Trainer? Und dann passiert kurz danach dem armen Dominic Maroh dieser blöde Fehlpass. Ich finde das irgendwie ganz schön unsportlich, dass die Wolfsburger das direkt zu einem Tor ausnutzen. Hinter mir sitzen zwei Typen, etwas älter, jeder einen Bierbecher in der Hand und einen zweiten und dritten auf dem Boden in Reserve. Jedem das Seine, ich spreche das auch nur an, weil die bei jeder Aktion, die über die rechte Seite läuft, über unseren Kapitän zu zetern anfangen: „Klar, Brecko, Ball weg“ oder „Der hat nix in der Bundesliga verloren“ oder „Boh, Brecko, du kannst es nicht“. War der wirklich so schlecht? Ich weiß nicht, war wohl nicht sein bestes Spiel, aber die eigenen Leute während des Spiels niederzumachen, geht überhaupt nicht.


Heimserie gerettet   

Ich stehe hier mitten zwischen fremden Leuten, die ganz plötzlich schreiend aufgesprungen sind, sich in die Arme fallen, mich freudestrahlend anspringen und das Trömmelche-Lied grölen. Ist wohl klar, dass ich genau dasselbe mache. Natürlich springe ich nicht mich selbst an, sondern jeden, der sich nicht schnell genug in Sicherheit bringen kann. Aber die wollen gar nicht in Sicherheit kommen, die machen alle mit, was für eine geniale Stimmung. Es steht 2:2, ganz sicher verdient. Nicht ganz sicher bin ich, ob Slavo Peszko das Tor gemacht hat oder ob doch eher der Knoche den Ball ins eigene Tor bugsiert hat. Egal, als Kölner sage ich: Peszko war's.

In der Rückrunde zu Hause ungeschlagen. Heimstärke, das war der Schlüssel zum Klassenerhalt, Punkt um Punkt, bis es 40 waren. Es gibt ja nicht wenige, die immer geschimpft haben, wenn der FC mal wieder 0:0 gespielt hat, aber insgesamt 13 Unentschieden sind 13 Punkte, die dazu beigetragen haben, dass das Ziel mehr als erreicht worden ist.

Ach Marcel Risse, warum spielst du nicht immer so stark auf wie heute? Aggressives Vorpressing, immer hellwach und drauf auf den ballführenden, dazu Spielübersicht und tolle Pässe, ich bin begeistert. Wenn man noch jemanden besonders erwähnen soll, dann auf jeden Fall Matze Lehmann, auch eine ganz ganz starke Vorstellung heute. Soll ich's erwähnen? Ach ja, eigentlich wollte ich ihn in Ruhe lassen, aber die Leistung von Ujah schreit geradezu danach: Er war in seinen 46 Minuten Spielzeit ein Fremdkörper. Damit wir uns nicht falsch verstehen, diese Wertung hat nichts mit seinem Wechsel zu tun, in seinem letzten Spiel für den FC hat er einfach eine unglückliche Figur gemacht.

Tschööö ...
Tschööö Kevin Wimmer, tschöö Anthony Ujah, tschööö Adam Matuschyk, tschööö Thomas Bröker, tschö Deyverson, tschööö … nee, auf Wiedersehen Herr Gagelmann, lustig dass der auch noch vom FC verabschiedet worden ist. Ich glaube fast, dass der die Pfiffe als Kompliment empfunden hat, ganz im Gegnsatz zu Ujah. Die Verabschiedung von Kevin Wimmer war übrigens beispielhaft, so geht man mit einem verdienten Spieler um, der viel für den FC geleistet hat. Mit ein wenig Abstand sollte jeder einsehen, dass Anthony Ujah mit seinem Vereinswechsel im Prinzip nichts anderes gemacht hat als Wimmer, nur anders hat er's gemacht, das ist das „Problem“, weshalb der Abschied dann auch so zwiespältig zum Ausdruck gekommen ist.

So, nun hat die Zeit der Spekulationen begonnen – wer kütt noh Kölle. Ach das wird schön, wer da alles gehandelt wird. Fußball macht richtig Spaß!
 
Max Günter Jagodzinska
mail: 1951er@jago1.de
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Montag, 18. Mai 2015

DER 1. FC KÖLN UND DIE CHANCEN


Da der Klassenerhalt letzte Woche gesichert worden ist, habe ich mich mit den Vorbereitungen auf das letzte Auswärtsspiel in Mainz mal nicht intensiv beschäftigt wie sonst. Ich habe nur mitbekommen, dass Peter Stöger auf der Pressekonferenz zwei Siege in den letzten beiden Partien als Idealziel ausgegeben hat. Naja, das werden wohl alle anderen Mannschaften auch. Der Stöger, wäre aber nicht der Stöger, wenn er sich nicht mal wieder was Besonderes ausgetüftelt hätte.
 
Peter Stöger - Der Mann hat Profil
 
Um die Partie positiv zu bewältigen, wird die erfolgreiche Mannschaft mal umgebaut. Ja, so isser, der Peter. Thomas Kessler als Dankeschön ins Tor zu stellen, mag wohl okay sein. Freiwillig Mervin Mavraj für Kevin Wimmer, ist schon gewagt, die Neuformation in der Viererkette ohne Not. Adam Matuschyk für Matze Lehmann neben Vogt, oha, wenn das mal gut geht. Im Sturmzentrum soll Bard Finne zeigen, dass er besser als der zurückzukehren drohende (keine Ahnung, ob das grammatikalisch korrekt ist) Simon Zoller ist. Nach seinem Ausgleichstreffer gegen Leverkusen hat der Norweger selbst bei mir bessere Karten – hatte ihn ja vor längerer Zeit mal als wahrscheinlichen Fehleinkauf eingestuft. Ach wie würde ich es meinem Sohn gönnen, der mittlerweile 30 Jahr ist, erstmals im Leben den FC auf einem einstelligen Tabellenplatz zu sehen. Der lockt ganz unverfroren, und so sollte die Partie in Mainz wirklich voll konzentriert in Angriff genommen werden.

Chancen? Wollen mer nit!

Als erstes muss ich jetzt einen Satz von Thomas Reinscheid aus seinem Bericht „Bye bye Baku!“ auf effzeh.com klauen und hier nachträglich einbauen, weil der einfach genial passt: „Der effzeh hat noch selten eine Chance verpasst, eine Chance zu verpassen.“ Patsch, das sitzt. Es fing so gut an … und dann wieder Ärger, Ärger und nochmals Ärger. Ärger über die Abseitsentscheidung bei Osakos Treffer zum 1:0, weil die so hauchdünn daneben war, dass keiner sich beschwert hätte, wenn das Tor gezählt hätte. Ärger über den nicht gegebenen Elfmeter beim Foul vom auch sonst sehr körperbetont agierenden Geis am einköpfbereiten Dominic Maroh, der ganz bestimmt nicht in die Kategorie Fallobst gehört. Ärger über Kevin Vogt, der die 1000 % Chance zum Ausgleich versemmelte. Menno, eine solche Chance darf ein Erstligaspieler auch mal gerne reinmachen, auch wenn er kein gelernter Stürmer ist. Der Spanien-Mainzer Jairo, der hat's gemacht, aus fast der gleichen Situation schön mit der Innenseite gezielt und unhaltbar ins Gehäuse getroffen.

Ich mag Vogt nicht

Apropos Kevin Vogt, ich möchte ja nicht unnötig auf einen eigenen Spieler losgehen, während eines Spiels verbietet sich so etwas natürlich von selbst. Aber der bringt mich in den meisten Spielen zur Weißglut mit seinem lethargischen Rumgetrabe. Man muss sich nur mal seinen Bewegungsablauf während der 60 Sekunden vor dem zweiten Gegentreffer ansehen, da wird überdeutlich, wie orientierungslos und ohne Interesse er nicht am Spiel teilnimmt. Und dann fällt mir seit Monaten auf, dass er ständig seine Mitspieler für seine eigenen Fehlpässe verantwortlich macht. Warum will den eigentlich keiner kaufen?

Damit kein falscher Eindruck entsteht, ich finde es großartig, was das gesamte FC-Team in dieser Saison geleistet hat. Mögen andere darüber motzen, dass die Kölner in vielen Spielen in erster Linie darum gekämpft haben, in der Abwehr sicher zu stehen. Wenn die anderen nicht in der Lage sind, ein Tor gegen den FC zu schießen, dann sollen sie gefälligst die Fehler bei sich selbst suchen und sich nicht über ein 0:0 beschweren. Nicht zu vergessen, dass die Geißböcke in den meisten Spielen ein gleichwertiger Gegner waren und einige mit viel Pech verloren haben.

FC nimmt die 40-Punkte-Hürde

Jetzt freu ich mich auf den Saisonabschluss gegen Wolfsburg. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie habe ich im Gefühl. Dass das garantiert ein Klassespiel wird. Es sei denn, unser Trainerpeter lässt sich was ganz Besonderes einfallen (das war jetzt smileyhaft gemeint).
 
Max Günter Jagodzinska
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Mittwoch, 6. Mai 2015

EIN STILLOSER ABGANG ...

Die Enttäuschung ist groß bei den vielen Fans des 1. FC Köln, die in Anthony Ujah einen Sympathieträger gesehen haben.
Schade, schade, dass offensichtlich nur noch der schnöde Mammon zählt. Er wird den Abgang freilich anders begründen, aber soll er ruhig erzählen, was er wahrscheinlich selbst nicht glaubt.
Danke, ihr Verantwortlichen beim Wiesenhof-Verein. Mit eurer Fotostrecke habt ihr euren wahren Charakter offenbart. Nicht wahr, Herr Eichin .....



Ach du Schande, was habe ich da nur für einen Mist gebaut ....
Ich wünsche ihm dennoch eine glückliche Zukunft im Privatleben, im Fußballbereich gönne ich ihm Gegenspieler, die wissen, wie man einen Stürmer stoppen kann :-)

Max Günter Jagodzinska
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Dienstag, 5. Mai 2015

NEUNMAL NULL ZU NULL IST MEHR ALS NULL


Nachdem ein paar Tage vergangen sind, habe ich mir meinen letzten Bericht vom 1:1 Heimsieg gegen Leverkusen nochmal durchgelesen. Naja, die Beschreibung der genialen Stimmung im Stadion von der ersten Minute an war sicher ein ganz klein wenig übertrieben. Aber mit hat es trotzdem Spaß gemacht wie lange nicht mehr. Dieser nicht unbedingt einkalkulierte Punkt wäre also im Sack des beständig sammelnden Aufsteigers, der die Eichhörnchen-Methode verinnerlicht hat. Was bietet sich bei näherer Betrachtung des kommenden Gegners an?


Der FC Augsburg spielt eine bemerkenswerte Saison, das steht vier Spieltage vor dem Ende schon mal fest. Wer hätte zu Beginn damit gerechnet, dass Markus Weinzierl aus seiner Mannschaft einen Anwärter für die Teilnahme an der Europa League macht? So ähnlich hatte ich das auch vor dem Hinspiel im Dezember 2014 geschrieben und eigentlich erwartet, dass es nach der Winterpause einen heftigen Knick im Augsburger Höhenflug geben würde. War aber nicht so, und so sage ich anerkennend und mit einem Anflug von Neid: Respekt, FC Augsburg!


Packt der FC seine Chance?

Bei allem Respekt vor dem Gegner hoffe ich, dass der FC die Chance nutzt, bereits jetzt den Klassenerhalt zu sichern. Drei Punkte in Augsburg, das wär's. Aber realistisch gesehen – kann man das als Fan eigentlich - wäre ein weiteres Unentschieden auch schon ein Erfolg. Muss ja nicht unbedingt das neunte 0:0 werden, so ein knackiges 3:3 nach Art der beiden Spiele gegen Hoffenheim würde sicher nicht nur mir gefallen. Peter Stöger hat jedenfalls angekündigt, dass es „kein Spiel mit angezogener Handbremse“ geben wird.


Überraschung 0 : 0

Erfolgsmeldung: Der 1. FC Köln gewinnt einen Punkt beim FC Augsburg. Da holen die Geißböcke doch tatsächlich das neunte torlose Unentschieden. Das ist erstens ein Beweis für eine grandiose Abwehrleistung und zweitens eine noch ausbaufähige Serie. Ich kann verstehen, dass die jeweiligen Trainer der Gegner sich in Kommentaren nach den Remis-Partien nicht gerade erfreut zeigen ... Manche vergessen nur, zu erwähnen, dass man kein Mittel gegen die ausgezeichnete FC-Abwehrarbeit gefunden hat. Augsburg als Beispiel, so richtig Druck gemacht haben die nicht. Man beachte: Ballbesitz heißt nicht gleich Überlegenheit. Gefährlich war es nur nach der Faustabwehr von Timo Horn und dem postwendend zurück kommenden Ball, den Maroh klärte, indem er genau da auftauchte, wo er auftauchen musste. Echte Kreativität gab es auch, und zwar in Person von Markus Feulner als fallender und zeternder Freistoß-Schinder. Mann, Mann, was nervt mich diese „Es-gab-eine-Berührung-Fallsucht“, die immer alberner wird.


Mavraj für Ujah

Da haben sich aber alle verwundert die Augen gerieben, als der vierte Offizielle in der 56. Minute die Anzeigetafel mit den Nummern zur Personaländerung hochgehalten hat. Raus die Nummer 9, rein die Nummer 19 – Mervin Mavraj für Anthony Ujah. Häh??? Noch einen Verteidiger und den einzigen Stoßstürmer raus? Erst Mal spontanes Kopfschütteln, dann Nachdenken, dann die einzig mögliche Erklärung: Stöger erkannte, dass es mit Ujah nix würde und plante einen genialen Coup mit der Umschaltung auf eine Abwehr-Dreierkette mit zwei leicht vorgelagerten Stoßverteidigern (auf diese Positionsbeschreibung müsste man eigentlich ein Patent anmelden). Miso Brecko und Jonas Hector sollten nur noch zum Schein Abwehrspieler sein, in Wirklichkeit aber die Augsburger mit überfallartigen Angriffsläufen über die Außenbahnen knacken. Prima Idee, Umsetzung leider gescheitert. Natürlich haben die meisten Leute diese geniale Grundidee vom Stöger nicht durchschaut und hinterher von Abwehrbeton und so geredet. So ist jedenfalls meine exklusive Auslegung der Auswechslung. Wäre das ein Kommentar in einer Facebook-Diskussion, kämen jetzt noch ein paar Smileys.


FC am Sonntag

Nun geht’s am Sonntag gegen Schalke, und wieder einmal kann der Klassenerhalt besiegelt werden. Mit einem Sieg und dann 39 Punkten ist es soweit, es kann gefeiert werden, egal was die anderen machen. Mit einem Ausbau der 0:0 Serie wäre auch alles klar, selbst wenn alle anderen im Tabellenkeller gewinnen würden … das geht eh nicht, weil einige gegeneinander spielen, also auch gerettet. Niederlage? Nöö, zu Hause gegen Schalke gibt’s das nicht. Und selbst dann hätte der FC noch alles in der Hand.
 
Max Günter Jagodzinska
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