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Dienstag, 7. Februar 2017

KR Rot-Gold Rödingen-Höllen zeigt wie Sitzung geht

Ich habe ja schon einige Karnevalsitzungen beobachtet, gute und schlechte, tolle und grausame, und über jede dann einen Bericht geschrieben. Sicher merkt der Leser am Schreibstil, ob der Verfasser Spaß daran gehabt hat oder ob er froh gewesen ist, die Zeilen irgendwie einigermaßen gefüllt zu bekommen. Ich hoffe, nee, eigentlich bin ich sicher, dass man meinem Bericht über die Sitzung der KG Rot-Gold Rödingen-Höllen anmerkt, dass es eine richtig Klasse-Veranstaltung gewesen ist.
Zwei Gründe sind dafür verantwortlich:
1. Das Programm hat einfach gepasst, auch im Ablauf der einzelnen Auftritte.
2. Die Leute im Zelt waren so richtig gut drauf :-).





Hier mein Bericht, der am 07. Februar in den JÜLICHER NACHRICHTEN und der JÜLICHER ZEITUNG erschienen ist.


Rödingen. Schon beim temperamentvollen Einmarsch des Elferrats der KG Rot Gold Rödingen-Höllen, angeführt von Sitzungspräsident Björn Leinesser, mit den KG-eigenen Tanzgruppen „Rödinger Sterne“, „Little Mouse“ und jecker Begleitung war eins klar: Die Leute im ausverkauften Zelt – manche nannten es für diesen Abend ihr Rödinger Wohnzimmer - wollten feiern, und zwar kräftig. Die Aufwärmphase dauerte maximal 60 Sekunden, dann war die Meute auf Betriebstemperatur. Die niedlich anzusehenden kleinen Mäuse und ihre etwas größeren Vorbilder präsentierten prima Tänze und erfreuten die Jecken mit tollen Darbietungen.
 
 
 
 Als erster Redner gab der „Tulpenheini“ Pointen zum Besten, die bereits das Rentenalter erreicht haben und spielte mit den altbekannten Holländer-Belgier-Deutsche-Klischees, aber das Publikum war so gut drauf, dass es selbst darüber herzlich lachte. Die KG-Solotänzerinnen Katifi, Pia und Aileen ernteten ebenso wie das Paar Michelle & Laura tosenden Beifall des Publikums, auch wenn sie außer der Kleinsten, Atifi, Zugaben verweigerten. „KG Lätitia von 1878 Blaue Funken Artillerie Weisweiler“ lautete der nächste Programmpunkt. Noch bevor man den Namen komplett ausgesprochen hatte, war zu erkennen, dass es ein großartiger Auftritt würde. Ihr Tanzcorps „Höppe Kroetsch“ begeisterte mit temperamentvoller Akrobatik, die „Blue Dance Girls“ mit herrlich anzuschauendem Showtanz. Wer einen Auftritt der „Drummerholics“ in seiner Sitzung aufzubieten hat, kann sich über eine nicht nur im Karneval sensationell gut ankommende Truppe von acht jungen Trommlern freuen. Erfrischend anders und mit eingebauter Garantie dafür, dass der Funke überspringt, toppten die Burschen die Stimmung. Die Rödinger Jecken ließen sich nicht lumpen, als sie von den Jungs aus dem Rhein-Erft-Kreis aufgefordert wurden, den Island-Fan-Sound nachzumachen - auf Anhieb perfekt. Die schlimmsten Befürchtungen wurden war – allerdings im positiven Sinn - als „Liselotte Lotterlappen“ die Bühne geentert hatte. Von Null auf Hundert hatte sie die Jecken im Griff, als sie gleich zu Beginn in der ersten Reihe einen Bauch ausmachte, an dem auch noch ein Mann dran war. Vor dem losen Plappermaul war keiner sicher, aber der schrillen Comedy-“Dame“ gelang der schwierige Spagat, nie beleidigend zu werden, aber immer haarscharf an der Grenze des Wahnsinns zu trampeln. In Rön schon fast zum Inventar gehören die „Husaren Kerpen Manheim“ mit ihrem Showtanz der Extraklasse. Akrobatische Hebefiguren mit unglaublicher Leichtigkeit zu fetziger Musik ist eins der Markenzeichen dieser tollen Gruppe. Wenn die Hauptstadt der Gemeinde Titz einen karnevalistischn Exportartikel hat, dann sind es die „Plomaris“. Das Männerballett könnte mit seiner Performance jede Bühne des Rheinlands rocken, so natürlich auch das Zelt im vom jecken Bazillus infizierten Rödingen. Dass die Stimmung durchgehend fantastisch war, lag auch an der geschickten Zusammenstellung des Programms, dafür darf man den Organisatoren der KG Rot-Gold ein dickes Lob zollen. Perfekt auch die Besetzung des Zwischen-Auftritt-Alleinunterhalters; mit Mario Baus haben die Rot-Goldenen einen Mann in der wichtigen Ecke der Bühne, auf den jeder Zeit und in jeder Situation Verlass ist. Die beiden Schluss-Acts mit dem Kölschrock-Quartett „F!asko“ und der „Druckluft Brass- & Performance Band“ mobilisierten noch einmal alle Reserven der karnevalsseligen Festzeltbesucher, die in puncto Ausdauer und Stimmung Topwerte erzielten. (jago)



Eine Bildergalerie mit 38 Aufnahmen findet ihr hier:
 
Max Günter Jagodzinska
mail: 1951er@jago1.de
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