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Samstag, 20. Juli 2013

Kamillas "Superwurf"

Zwölf Doggenbabies mischen in Jackerath die Familie Klaumann-Mölleken auf


Jackerath. Vorsicht ist angesagt, wenn man sich auf dem Gelände oder in der Wohnung der Familie Klaumann-Mölleken bewegt. Bei jedem Schritt könnte man auf ein weiches kuscheliges Fellbündel treten. Gleich zwölf tapsige Doggenbabies wuseln dem Besucher um die Füße, zumeist auf der Suche nach etwas etwas Essbarem.
 
 
 
 Dass der „Superwurf“ so prächtig gedeiht, war vor wenigen Wochen noch nicht abzusehen - ganz im Gegenteil. Nach etwa der Hälfte der Tragezeit fuhr Claudia Klaumann-Mölleken unverzüglich zur Tierklinik nach Aachen, als sie bei ihrer trächtigen Dogge Kamilla Ausfluss feststellte. Der Ultraschall zeigtre ein niederschmetterndes Ergebnis, es wurden drei leblose Föten festgestellt. Um das Leben der Hündin wegen der Vergiftungsgefahr nicht aufs Spiel zu setzen, schien eine Abtreibung der letzte Ausweg zu sein. Am folgenden Tag stieg die Zahl der toten Hundebabies bei der erneuten Ultraschallkontrolle auf fünf. „Halt, stopp, ich sehe eine schlagende Herzklappe“, stutze der Arzt kurz bevor es zum Eingriff kommen sollte, „wir warten ab.“ Wieder eine Woche später waren es dann drei lebende Föten, die in Kamillas Gebärmutter wuchsen.
 
 
 Nun stand die Entscheidung fest, dass bis zum ausgerechneten Geburtstermin gewartet werden sollte, bevor etwas unternommen würde; es sei denn, die Gesundheit der Mutter drohe Schaden zu nehmen. In der Nacht zum 22. Juni war es dann soweit, Kamillas Fruchtblase platzte. Auf den ersten Blick schien alles nach Plan zu laufen, doch als die Wehen nicht einsetzen wollten, hieß es mitten in der Nacht erneut „Auf nach Aachen zur Tierklinik“. Für den Notkaiserschnitt wurde die Hündin narkotisiert, die Möllekens richteten sich darauf ein, drei Doggenbabies nach der Geburt trocken zu rubbeln und zu beatmen. So weit der Plan, der spätestens als Babydogge Nummer fünf das Licht der Welt erblickte, keiner mehr war. „Wir waren sprachlos und erschöpft“, erzählt Claudia Klaumann-Mölleken. „Als der Tierarzt uns den zehnten Neuankömmling in die Hände drückte und sagte, es kommen noch mehr, da war wir schon richtig geschockt“, erinnert sich die Züchterin.
 
 
 
 Zu Hause wartete eine auf drei Welpen ausgerichtete Wurfkiste, das schien schwierig zu werden. Nun vier Wochen später hat sich alles eingespielt: Sechs schwarze und sechs blaue Minidoggen, jeweils drei Jungs und drei Mädchen, mischen den Haushalt auf. Mama „Kamilla van de Waterwinning“ meistert ihre Mutterpflichten ganz souverän, verliert keinen Gedanken mehr an den in Bayern wohnenden Papa „Famous vom Frankenland“, der offenbar Besseres zu tun hat, als seinen Nachwuchs zu bestaunen. Ehemann Frank Mölleken kommt brav seinem neuen Job als Hausmeister und Stallbursche nach, indem er unter anderem Hundemilch mit Schmelzflocken für die hungrigen Mäuler anrührt. Kamilla hat zwar zwölf Zitzen, doch alle satt zu bekommen, dass ist einfach nicht zu schaffen. An einen erholsamen Schlaf zu denken, bleibt natürlich vorerst ein schöner Traum. (jago)
 
 

 
 
 
 
 
 


copyright Text und Fotos:
Max Günter Jagodzinska
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Dienstag, 16. Juli 2013

JOANNA WESTON im McMüllers in Kofferen

GROSSARTIGE LIEDERMACHERIN UND SÄNGERIN

Die aus London kommende Liedermacherin und -sängerin Joanna Weston machte Anfang Juli Station im McMüllers in Kofferen. Kritiker beschreiben ihren Gesang bisweilen als hypnotisierend. Bei ihrem Open-Air-Auftritt während des laufenden Gastronomiebetriebs blieb die erhoffte Stimmung auf Grund des großen Geräuschpegels leider auf der Strecke. Lediglich die ganz nah an der Bühne sitzenden Zuhörer kamen in den Genuss der tatsächlich hinreißenden Intensität von Joannas Stimme und
der Liedinhalte. Joanna Weston und Gitarrist Herjo Scholten deuteten an, welche Kraft ihre Songs vorantreibt und welches Potential zu einer großartigen Performance in ihnen steckt, wenn man ihre Lautstärke nicht dämpfen muss und ihnen die mehr als verdiente Aufmerksamkeit gezollt wird. Gleich das Eröffnungslied „Stay“ machte deutlich, dass die Sängerin ihre Texte während des Vortrags förmlich lebt, ihre Mimik und die stimmliche Modulation verstärken die Inhalte und lassen den gedanklichen Film der in Worte gefassten jeweiligen Begebenheit ablaufen. Seit April ist Joanna Weston Botschafterin der Organisation „Peace Brigades International“, die sich für Menschenrechtsprojekte engagiert. So handelt ihr aktueller Song „We All Belong“ von den Herausforderungen, denen sich Frauen stellen müssen, die für die Wahrung ihre Rechte aufstehen und von der für diese Einsatzbereitschaft notwendigen Stärke. 
 
 
 
Stärke musste Joanna zwischenzeitlich auch beweisen, als ihr im ländlichen Ambiente zuerst eine Fliege beinahe in den Mund geflogen wäre und etwas später eine Spinne ihr Haar zu ihrem Logenplatz auserkoren hatte. Als Resumée bleibt festzuhalten, dass der Auftritt der großartigen Sängerin im Umfeld eines Publikums, das in erster Linie aus anderen Gründen im Land-Pub anwesend war, ein wenig verschenkt war und sich eine Wiederholung unter anderen Vorzeichen ganz sicher lohnen würde. (jago)
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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