Ort: Schlosskapelle der Zitadelle JÜLICH
Datum: Freitag 18. November 2011
Nicht umsonst beschrieb jüngst der "Kölner Stadtanzeiger" das Kammerensemble der Jungen Philharmonie Köln als eine "Mannschaft aus Spitzenkräften". Zu der Mannschaft zählen nebenbei bemerkt auch ganz großartige Musikerinnen. Beim Konzert in der wunderbaren Atmosphäre der Schlosskapelle, die natürlich restlos ausverkauft war, wirkten folgende junge Musiker mit:
Daniel Austrich- Violine
Roman Kim - Violine
Alexej Semenenko - Violine
Baptiste Pawlik - Violine
Erik Asgeirson - Cello
Jieun Yang - Viola
Mark Gertsel - Kontrabass
Rafael Schwarzstein - Klarinette
Solo - JIEUN YANG - Viola - Sinfonia zur Oper "L' Olimpiade" (Allegro - Andante - Allegro) von Antonio VIVALDI |
JIEUN YANG - Viola / ERIK ASGEIRSON - Cello - / MARK GERTSEL - Kontrabass Cellokonzert No.2 D-Dur (Allegro - Adagio - Rondo ) von Joseph HAYDN |
Solo - ERIK ASGEIRSON - Cello - Cellokonzert No.2 D-Dur (Allegro - Adagio - Rondo ) von Joseph HAYDN |
Solo - ALEXEJ SEMENENKO - Violine - Zigeunerweisen von Pablo de SARASATE |
Solo - RAFAEL SCHWARZSTEIN - Klarinette - Ungarische Rhapsodie Nr.2 cis-moll von Franz LISZT |
Moderator Rafael Schwarzstein, der später in der "Ungarischen Rhapsodie" von Franz Liszt einen blendenden Klarinettenpart ablieferte, kündigte die Interpretationen zur Freude der Zuhörerschaft mit frischen und für ein klassisches Konzert ungewohnt lockeren Sprüchen an. Zur Einstimmung spielte das Ensemble die beschwingte Sinfonia zur Oper "L'Olimpiade" in der Vertonung von Antonio Vivaldi. Dem kurzen Appetitmacher folgten Passagen des Cellokonzerts No. 2 von Joseph Haydn, in dem Solist Erik Asgeirson verdeutlichte, weshalb Cellisten Haydns Werke als großen Schatz ansehen. Nach der Pause verzauberten die Musiker ihr Publikum geradezu mit "Klassiklegenden". Goethes "Erlkönig" in der Vertonung von Franz Schubert im Arrangement von Matthias Grimminger wurde in den Instrumenten lebendig. Die "Zigeunerweisen für Violine und Streicher" des Spaniers Pablo de Sarasate kündigte Schwarzstein als einen ganz besonderen Leckerbissen an, wobei er augenzwinkernd den Komponisten als den Robbie Williams oder Michael Jackson seiner Zeit titulierte. Stellvertretend für alle anderen Solisten des Konzertabends sei hier Alexej Semenenkos Interpretation näher beschrieben. Der junge Violinist spielte ganz in sich und sein Instrument versunken voller Leidenschaft, um im Wechsel zu schnelleren Passagen seiner Violine Tonfolgen in irrwitzigem Tempo zu entlocken, die man eigentlich gar nicht zu spielen vermag. Wenn der Begriff virtuos angebracht ist, dann war er es hier. Ein Lächeln zeigte sich auf den Gesichtern der begeistert applaudierenden Zuhörer. Nach der "Ungarischen Rhapsodie" stand das Werk "La Campanella" von Niccolò Paganini auf dem Programm, in dem Violinist Roman Kim den Solopart bestritt. Nahtlos schloss sich der Vortrag an das großartige Niveau an. Das Kammerensemble der Kölner Philharmonie schenkte dem Publikum ein vorweihnachtliches Konzert der absoluten Spitzenklasse. Ohne Zweifel werden die hoch talentierten jungen Musiker in Zukunft in den Opernhäuser der großen Metropolen ihren Weg machen.
copyright Fotos und Texte:
Max Günter Jagodzinska
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