Nachdem
ein paar Tage vergangen sind, habe ich mir meinen letzten Bericht vom
1:1 Heimsieg gegen Leverkusen nochmal durchgelesen. Naja, die
Beschreibung der genialen Stimmung im Stadion von der ersten Minute
an war sicher ein ganz klein wenig übertrieben. Aber mit hat es
trotzdem Spaß gemacht wie lange nicht mehr. Dieser nicht unbedingt
einkalkulierte Punkt wäre also im Sack des beständig sammelnden
Aufsteigers, der die Eichhörnchen-Methode verinnerlicht hat. Was
bietet sich bei näherer Betrachtung des kommenden Gegners an?
Der
FC Augsburg spielt eine bemerkenswerte Saison, das steht vier
Spieltage vor dem Ende schon mal fest. Wer hätte zu Beginn damit
gerechnet, dass Markus Weinzierl aus seiner Mannschaft einen Anwärter
für die Teilnahme an der Europa League macht? So ähnlich hatte ich
das auch vor dem Hinspiel im Dezember 2014 geschrieben und eigentlich
erwartet, dass es nach der Winterpause einen heftigen Knick im
Augsburger Höhenflug geben würde. War aber nicht so, und so sage
ich anerkennend und mit einem Anflug von Neid: Respekt, FC Augsburg!
Packt
der FC seine Chance?
Bei
allem Respekt vor dem Gegner hoffe ich, dass der FC die Chance nutzt,
bereits jetzt den Klassenerhalt zu sichern. Drei Punkte in Augsburg,
das wär's. Aber realistisch gesehen – kann man das als Fan
eigentlich - wäre ein weiteres Unentschieden auch schon ein Erfolg.
Muss ja nicht unbedingt das neunte 0:0 werden, so ein knackiges 3:3
nach Art der beiden Spiele gegen Hoffenheim würde sicher nicht nur
mir gefallen. Peter Stöger hat jedenfalls angekündigt, dass es
„kein Spiel mit angezogener Handbremse“ geben wird.
Überraschung
0 : 0
Erfolgsmeldung:
Der 1. FC Köln gewinnt einen Punkt beim FC Augsburg. Da holen die
Geißböcke doch tatsächlich das neunte torlose Unentschieden. Das
ist erstens ein Beweis für eine grandiose Abwehrleistung und
zweitens eine noch ausbaufähige Serie. Ich kann verstehen, dass die
jeweiligen Trainer der Gegner sich in Kommentaren nach den
Remis-Partien nicht gerade erfreut zeigen ... Manche vergessen nur,
zu erwähnen, dass man kein Mittel gegen die ausgezeichnete
FC-Abwehrarbeit gefunden hat. Augsburg als Beispiel, so richtig Druck
gemacht haben die nicht. Man beachte: Ballbesitz heißt nicht gleich
Überlegenheit. Gefährlich war es nur nach der Faustabwehr von Timo
Horn und dem postwendend zurück kommenden Ball, den Maroh klärte,
indem er genau da auftauchte, wo er auftauchen musste. Echte
Kreativität gab es auch, und zwar in Person von Markus Feulner als
fallender und zeternder Freistoß-Schinder. Mann, Mann, was nervt
mich diese „Es-gab-eine-Berührung-Fallsucht“, die immer alberner
wird.
Mavraj
für Ujah
Da
haben sich aber alle verwundert die Augen gerieben, als der vierte
Offizielle in der 56. Minute die Anzeigetafel mit den Nummern zur
Personaländerung hochgehalten hat. Raus die Nummer 9, rein die
Nummer 19 – Mervin Mavraj für Anthony Ujah. Häh??? Noch einen
Verteidiger und den einzigen Stoßstürmer raus? Erst Mal spontanes
Kopfschütteln, dann Nachdenken, dann die einzig mögliche Erklärung:
Stöger erkannte, dass es mit Ujah nix würde und plante einen
genialen Coup mit der Umschaltung auf eine Abwehr-Dreierkette mit
zwei leicht vorgelagerten Stoßverteidigern (auf diese
Positionsbeschreibung müsste man eigentlich ein Patent anmelden).
Miso Brecko und Jonas Hector sollten nur noch zum Schein
Abwehrspieler sein, in Wirklichkeit aber die Augsburger mit
überfallartigen Angriffsläufen über die Außenbahnen knacken.
Prima Idee, Umsetzung leider gescheitert. Natürlich haben die
meisten Leute diese geniale Grundidee vom Stöger nicht durchschaut
und hinterher von Abwehrbeton und so geredet. So ist jedenfalls meine
exklusive Auslegung der Auswechslung. Wäre das ein Kommentar in
einer Facebook-Diskussion, kämen jetzt noch ein paar Smileys.
FC
am Sonntag
Nun
geht’s am Sonntag gegen Schalke, und wieder einmal kann der
Klassenerhalt besiegelt werden. Mit einem Sieg und dann 39 Punkten
ist es soweit, es kann gefeiert werden, egal was die anderen machen.
Mit einem Ausbau der 0:0 Serie wäre auch alles klar, selbst wenn
alle anderen im Tabellenkeller gewinnen würden … das geht eh
nicht, weil einige gegeneinander spielen, also auch gerettet.
Niederlage? Nöö, zu Hause gegen Schalke gibt’s das nicht. Und
selbst dann hätte der FC noch alles in der Hand.
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