Es
sollte ein halbwegs anständiger Saisonabschluss werden, doch es kam
anders. Das letzte Spiel der Saison 2011/12 endete im
Rhein-Energie-Stadion in Köln so chaotisch wie die Mannschaft sich
über die gesamte Rückrunde präsentiert hatte. Das Ergebnis, Bayern
München hatte leicht und locker 4:1 gewonnen, interessierte am Ende
kein Schwein mehr. Anstatt der geplanten Verabschiedung von Lukas
Podolski vor den Fans der Südkurve, flüchteten die Bayern-Stars und
die Köln-Versager nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Florian Meyer
in die Kabinengänge.
Von der Südkurve stieg rabenschwarzer Rauch
auf und ließ einen Großteil der Zuschauerränge im Dunkel
verschwinden. Die Fans machten ihrem Zorn über die unverschämte
Leistungsverweigerung der Ansammlung von Egoisten im Trikot des 1. FC
Köln endlich Luft.
Wieder
einmal war der 1. FC Köln in die Niederungen der zweiten Liga
abgestiegen, wobei der Begriff „Niederungen“ eigentlich unfair
gegenüber den Vereinen ist, die auch im Unterhaus saubere Arbeit
abliefern. Nun denn, der FC lag in Trümmern, als neue Männer
antraten, eine Vision aufzubauen. Es sollte eine neue Mannschaft
entstehen, Stabilität, Ehrlichkeit, Transparenz und Professionalität
sollten die Markenzeichen werden. Das komplette Gegenteil des
abgestiegenen Haufens, der alles daran gesetzt hatte, sich wirklich
sämtliche Sympathien zu verspielen. Das ist entgegen anderslautenden
Meinungen in Kölle gar nicht so einfach.
EIN JAHR SPÄTER
Ein
Jahr ist es nun her, dass mit Werner Spinner,
Markus Ritterbach und Toni Schumacher ein Führungstrio
angetreten ist, um die Fans mit dem Verein zu versöhnen. Ohne jeden
Zweifel haben die drei Männer mit dem Geißbock im Herzen in enger
Zusammenarbeit mit dem sportlichen Führungsteam Holger Stanislawski,
Frank Schäfer und Jörg Jakobs das Ziel in bewundernswert ruhiger
und vertrauenswürdiger Art und Weise erreicht. Es macht wieder
richtig Spaß, FC-Fan zu sein.
Ganz
behutsam und realistisch waren die Vorgaben zu Beginn der Saison
definiert worden. Die Mannschaft sollte jung, einsatzfreudig und mit
der Perspektive, mittelfristig in der Bundesliga dauerhaft bestehen
zu können, aufgebaut werden. Man beachte: Mittelfristig! Das heißt,
dass ein direkter Wiederaufstieg eher nicht erwartet werden durfte.
An das Gesicht der Mannschaft musste man sich erst einmal gewöhnen,
genau so wie die Spieler es untereinander mussten. Der Start mit
sechs sieglosen Spielen war einkalkuliert, aber langsam kam man in
die Gänge und am zehnten Spieltag leitete das verrückte Finale in
Regensburg, bei dem man in den letzten Minuten einen 0:2 Rückstand
noch in einen in diesem Moment sensationellen 3:2 Sieg drehte, eine
grandiose Aufholjagd ein.
Nun,
drei Spieltage vor Saisonende, haben die Berliner Herthaner und die
Braunschweiger Löwen das Erstligaticket in der Tasche. Um Platz drei
kämpft mit Kaiserslautern ein Team, das nach dem finanziellen
Kraftakt mit hochkarätigen Spielerverpflichtungen in der
Winterpause, bei einem Nichtaufstieg enorme Probleme bekommen wird.
Bei den beiden anderen Aspiranten, dem 1. FC Köln und
überraschenderweise dem FSV Frankfurt sieht das etwas anders aus.
Auch wenn von interessierter Seite gerade in Richtung Köln Pfeile
abgeschossen werden, die den Konsolidierungskurs mit Horrormeldungen
über ein angeblich zu erwartendes Finanzfiasko torpedieren, wird der
Umbau seriös mit Stufe zwei weitergehen. Bleiben wir also schön auf
dem Teppich und lassen uns nicht verrückt machen – wenn es noch
ein Jahr Zweitligafußball mit dem FC sein soll, dann ist es halt so.
Auch in der kommenden Saison werden über 40.000 die Heimspiele
besuchen, mit schönem Gruß an die Zuschauerzwerge der ersten Liga.
Wie heißt es so schön in unserer Hymne:
Mir
schwören dir he op Treu unn op Ihr, mir stonn zu dir FC
Kööööööööööölleeeeeee …...
DANKE
Werner Spinner, DANKE Markus Ritterbach und DANKE Toni Schumacher !
copyright Text und Fotos:
Max Günter Jagodzinska
mail: 1951er@jago1.de
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