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Freitag, 31. Mai 2013

Der 1. FC Köln und diverse Baustellen

Sommerpause – hat schon jemand den Sommer gesehen? Ich nicht. Und jetzt kommen zum doofen Wetter auch noch die Wochenenden ohne Ligafußball. Was interessiert mich schon ein Länderspiel irgendwo gegen Klinsmann – laaaangweilig. Gut, Pokalfinale wäre vielleicht eine Ablenkung wert, wäre da nicht diese drohende Eintönigkeit wegen der Dominanz der Bayern. Mal sehen, vielleicht sollte man mal wieder einen verrückten Tipp beim Wettbüro riskieren – irgend so was wie die Kombination des ersten Torschützen mit dem Endergebnis.

Ich schau mal kurz nach …..

So, wieder da. Habe mal Martin Harnik und ein 3:3 gezockt, jetzt heißt es abwarten und hoffen; andererseits hätte ich das Geld genauso gut ins Klo werfen können, aber da ist die Gefahr einer Abflussrohrverstopfung doch zu groß.

Egal wer, Hauptsache kein Handtuchwerfer ...

Letzten Freitag, um 14 Uhr, saß ich gemütlich auf dem roten Sofa im Kundenraum von Milz + Lindemann, meinem Citroen-Händler in Jülich. Nichts Schlimmes ahnend, wartete ich lesend und schreibend (nicht gleichzeitig, sondern abwechselnd) darauf, dass die Inspektion an meinem C 3 Picasso und der Wechsel auf die Sommerbereifung (ob das so schlau war, weiß ich immer noch nicht) fertig würden. Da kam über die in Autohäusern und Einkaufszentren unvermeidliche Radio-Dauerberieselung in den Nachrichten die Meldung über die Entlassung von Norbert Meier bei Fortuna Düsseldorf. Schreck! Neiiin, nicht den, nur nicht den, dann kündige ich, schoss es mir bei der Vorstellung durch den Kopf, dass irgend jemand auf die Idee kommen könnte, das Männlein zum FC zu holen. Neben Matthäus wäre das der worst case und der crash meiner Gefühle für den Geißbock.

Ansonsten ist es mir ziemlich egal, wer der neue Trainer wird. Natürlich habe ich weiter Interesse an allem, was sich in puncto Personal beim FC abspielt, aber seien wir mal ehrlich. Ein Wunschkandidat für einen Zweitligisten mit Aufstiegspflicht ist definitiv nicht auf dem Markt. Wer auch immer es sein wird, er wird verkünden: Der FC ist immer noch eine Top-Adresse in Deutschland, mit der Tradition und diesen fantastischen Fans gehört der FC in die erste Liga, und so weiter lalalala … Ich gehe davon aus, dass Bild und Express in die Kiste mit den ganz großen Buchstaben greifen werden und sowieso schon immer alles gewusst haben. Gut möglich, dass das Sonnenkönig-Stammblatt (ja, ich meine damit W.O.) den Neuen gleich als Notlösung abqualifizieren wird, also alles wie gehabt.

Vielleicht wird mir demnächst bei den Pressekonferenzen das ganz spezielle Stani-Vokabular fehlen: brutalst schwere Aufgabe, immer schwerer werdender Rucksack, Anker lichten und in See stechen und ähnliche wird es wohl nicht mehr geben. Nun denn, um mit dem Thema „Stani und das geworfene Handtuch“ aufzuhören, zum Abschluss: Verziehen habe ich ihm seine gebrochenen Versprechen, die er uns Fans noch kurz vor seinem Abflug gemacht, noch lange nicht.

Vettel ist cool

Ich schaue mir immer wieder ganz gerne Formel 1 Rennen an. Wer gewinnt, ist mir ziemlich egal, obwohl ich für manche größere Sympathien habe, als für andere. Letztens beim Großen Preis von Monaco fand ich den Vettel richtig cool. Alles war so gut wie gelaufen, Nico Rosberg macht's seinem Vater nach und gewinnt das Ding und Sebastian Vettel fährt einen sicheren zweiten Platz nach Hause. Prima für sein Punktepolster auf Raikkönen und Alonso, die weiter hinten landen. Und was macht der Heppenheimer? Er holt noch mal alles raus aus seiner Infinity und fährt in der vorletzten Runde die beste Rundenzeit des gesamten Rennes. Über das Teamradio hört man, wie das Team nervös wird. Sinngemäß mahnen sie ihren Piloten, nichts mehr zu riskieren: „Seb, stop that, you don't get points for it“. Vettels Antwort kommt kurz und knackig: „But satisfaction.“ Das ist die richtige Einstellung. So motiviert und einsatzbereit bis zur letzten Sekunde wie der Vettel seine Rennen fährt, so wünsche ich mir die Spieler des FC in der kommenden Saison. Dann klappt das auch mit dem Aufstieg.
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Max Günter Jagodzinska
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Sonntag, 19. Mai 2013

Stanislawski wirft hin - 1. FC Köln ohne Trainer

Stanislawski geht - keiner weiß warum ...

In Köln gibt es viele Baustellen, und wenn es in Köln eine Baustelle gibt, dann gibt es auch Pannen, das ist einfach kölsch und nicht weiter schlimm. Nur eine Baustelle ist zum Erfolg verdammt, und die heißt: 1. FC KÖLN
Kürzlich habe ich einen Mitgliederbrief bekommen. Eine ganz feine Sache übrigens, die das neue Präsidium da initiiert hat, das die schwere finanzielle Erbschaft aus der Ära Sonnengott W.O. in den Griff bekommen muss. Also, im neuesten Brief schreiben Werner Spinner, Markus Ritterbach und Toni Schumacher: „ Wir werden uns nicht damit abfinden, dass der FC langfristig in der 2. Bundesliga spielt“ und geben das neue Ziel vor „Nächste Saison greift der FC an!“
Jawohl, genau so wollte ich das hören oder lesen. Alles andere wäre eine Bankrotterklärung. Und da kommt dann völlig überraschend ein Statement, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe, ausgerechnet von unserem Cheftrainer. Nun frage ich ernsthaft: „Was um alles in der Welt hat Holger Stanislawski dazu bewogen, das Handtuch zu schmeißen?“ Nein, es hat sich bewahrheitet, dass es kein Gag zum Saisonabschluss ist. Hätte mir durchaus vorstellen können, dass Stani in der Kabine nach dem letzten Match einem Spieler ein Handtuch zugeworfen hat und das nun als Witz für die Presse so erzählt hätte. Nein, er hat tatsächlich um die Vertragsauflösung gebeten.

 
 
Ich bin enttäuscht, fühle mich verarscht! Die Begründung, die auf der FC-Homepage veröffentlicht wurde, ist so dünn wie Filterkaffee ohne Kaffeepulver: „Durch meine Entscheidung mache ich den Weg frei für jemanden, der am Standort Köln unbelastet die Aufgabe Aufstieg angehen kann.“ Tut mir leid, aber das kann es nicht sein, das ist für mich die Umschreibung irgend einer anderen Sache, mit der Stanislawski nicht rausrückt.
Beim Spiel in Ingolstadt saß er nun also zum letzten Mal als FC-Coach auf der Trainerbank, merklich ruhig, bemüht unbeteiligt. Erst in der 73. Minute fiel auf, dass Stanislawski noch im Amt war. Mit dem Wechsel von Jajalo für Bigalke bewies er noch einmal sein Händchen für taktisch gewitzte Schachzüge, der Einsatz von Maierhofer für Ujah war wohl eher eine Trotzreaktion, etwas später durfte dann auch noch Strobl für Clemens ran. Wenn man ehrlich ist, war es im Lauf der Saison häufiger so, dass nicht nur die Fans über die Aus- und Einwechslungen des Trainers irritiert waren. Nicht nur die Wechselspielchen, auch die seltsamen Rotationen und Systemveränderungen blieben häufig das Geheimnis des Trainers. Genau so ein Geheimnis wird wohl bleiben, was ihn in der Winterpause bewogen hat, sein persönliches Saisonziel und seine weitere Tätigkeit in Köln vom Erreichen des dritten Platzes abhängig zu machen.
Selten hat ein Trainer in Köln einen so großen Vertrauensvorschuss bekommen und ihn am Ende so schmählich verschenkt. Die nächsten Tage bleibt es spannend in Köln. Wer gesellt sich zu den schon bekannten Abgängen, wer kommt neu ans Geißbockheim, wer wird Cheftrainer, wie lange dauert es bis zur Verkündigung von Stanislawskis neuem Arbeitgeber …?

 
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Max Günter Jagodzinska
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Montag, 13. Mai 2013

Verabschiedung vom FC

Fünf Spieler vergrößern nun also das sowieso schon unüberschaubare Heer der Ex-FC-Spieler, die man irgendwo irgendwann bei einem Zweitligaspiel als Gegenspieler antreffen wird.



Als Christopher Schorch, Christian Eichner, Tobias Strobl, Daniel Royer und Stefan Maierhofer vor dem Anpfiff offiziell verabschiedet wurden, flossen keine Tränen für die fünf Nichtvertragverlängertbekommenhaber. Falls bei dem einen oder anderen Fan ein Tränchen gesehen wurde, dann nur weil nicht noch zwei oder drei weitere einen Blumenstrauß und einen warmen Händedruck zum Abschied bekommen haben. Meine persönlichen Favoriten AC7 und ML33 demonstrierten im Verlauf des Spiels nachhaltig weshalb das so ist.
 
Tschööö ...
 
 
Ich habe mich mit einem Blick auf mehrere Datenbanken versichert. Es stimmt , der Schorch war tatsächlich schon 2009 verpflichtet worden – hätte ich nicht gedacht. Das Abwehrtalent wurde damals mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet. „Christopher Schorch passt genau in unser Anforderungsprofil und er verstärkt die Qualität unseres Kaders“, hatte Ex-Manager Michael Meier den Transfer begründet und als „bewusst langfristig angelegt“ bezeichnet, weil es ja auch um die Perspektive gehe. Also ehrlich gesagt, die Perspektiven des Herrn Meier hätte ich nicht gebraucht. Christian „Eiche“ Eichner zählt für mich zu den wenigen Spielern, die für die Misere der Vorjahre nicht verantwortlich zu machen sind. Ich fand ihn gar nicht sooo schlecht, es gibt jede Menge Zweitliga-Verteidiger, die keinen Deut besser sind. Pech für ihn, dass auf seiner Position Jonas Hector eine großartige Saison gespielt hat und dem FC (hoffentlich) noch lange Freude machen wird. Zu Tobias Strobl und Daniel Royer gibt es nicht viel zu sagen. Die sind halt mitgelaufen, ohne weiter aufzufallen. Ausgeliehen und zurück, danke schön für den Einsatz und viel Glück in der weiteren Karriere.
 
Stefan Maierhofer. Zu ihm gibt es ganz bestimmt etwas zu sagen. Mit seiner Spielweise und seinen ganz speziellen Fähigkeiten gehört er zu den Spielertypen die polarisieren. Man kann dem langen Österreicher nicht vorwerfen, dass er nicht gekämpft hätte. Was der an Kilometern abgespult hat, war schon beeindruckend, aber ein Stürmer muss halt den Ball im Tor versenken, und das ist ihm einfach viel zu selten gelungen. Wäre es so gewesen, dass er keine Chancen zum Abschluss bekommen hätte, könnte man ja Nachsicht üben, aber die Chancen gab es, und zwar dutzendweise. Natürlich hat er auch häufig darunter gelitten, dass die Schiedsrichter bei seinen Aktionen viel zu oft auf Foul entschieden haben. Was kann der arme Kerl denn dafür, wenn so ein schmächtiger Gegenspieler von seinem Körper abprallt und das ausnutzt, indem er sich schreiend auf der Wiese krümmt, um kurz danach grinsend einen Freistoß auszuführen? Aber trotz allem muss ich Stefan Maierhofer fragen: „Stefan, Fußball ist nicht unbedingt deine Stärke. Gibt es wirklich nichts anderes, das du besser kannst?“
 


Nun bin ich sehr gespannt, wie die Mannschaft zu Beginn der kommenden Saison aussehen wird, für die sämtliche Verantwortliche beim FC den Aufstieg als einziges Ziel definiert haben. Von den Spielern, die im Moment noch zum Kader gehören, dürfen meinetwegen gerne gehen: Adil Chihi, Matthias Lehmann und Mato Jajalo. Von einigen in dieser Spielzeit wenig bis gar nicht eingesetzten Spielern erhoffe ich mir ziemlich viel, nämlich von Bruno Nascimento, Sascha Bigalke, Fabian Schnellhardt und Kacper Przybylko. Richtig starke Leistungsträger werden sollten Timo Horn, Jonas Hector und … weiß nicht … vielleicht gibt’s ja noch ein überraschend gut einschlagendes Talent und vielleicht gelingt den Verantwortlichen die Verpflichtung von zwei oder drei richtig guten Typen, die im Moment keiner auf der Rechnung hat.
 
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Max Günter Jagodzinska
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Donnerstag, 9. Mai 2013

MISO BRECKO verlängert bis 2016

MISO BRECKO
Geburtsdatum: 1. Mai 1984
Trbovlje, Slowenien
seit 2008 beim 1. FC KÖLN



Als man in den ihre Auflage über Schlagzeilen generierenden beiden Kölner Boulevardblättern auf der Suche nach der Topsensation im Skandalverein 1. FC Köln nicht so richtig fündig wurde, schaute man - wie in solchen Zeiten üblich - auf die Vertragssituation der einzelnen Spieler. Bei irgendeinem müsste doch ein Thema zu konstruieren sein, das an den Stammtischen für Diskussionen sorgen würde. Christian Clemens? Ne, den heben wir uns für den Knaller am Saisonende auf. Christian Eichner? Ne, zu wenig Skandalpotential. Anthony Ujah? Ne, dass der zurück nach Mainz muss, ist klar. Stefan Maierhofer? Eigentlich schon, aber den haben wir erst kürzlich für den "Trainingszoff mit Teenie" gehabt. Miso Brecko? Ja, genau! Der Kapitän hat seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag noch nicht verlängert, obwohl der FC ein Angebot gemacht hat.
 
Dann wollen wir doch mal schauen, was in die Berichte rein muss: Auf jeden Fall muss der Berater ein wenig zitiert werden, wenn er nix sagt, machen wir indirekte Rede. Schließlich eignen sich Berater bei so was immer bestens, da sie ja zu den am meisten am Vereinswechsel interessierten Geldgeiern gehören. Dann das Gehalt, viel zu hoch beim slowenischen Verteidiget, also müssen wir das auf jeden Fall einbauen. Interesse von Erstligavereinen? Kann man immer schreiben, wenn nötig fragen wir einfach irgend einen, und der sagt dann irgend was. Perfekt. Die Schlagzeile muss passen: Brecko lässt FC zappeln - Slowenischer Nationalspieler vor dem Absprung?
 
Okay, alles Blödsinn, stimmt doch gar nicht der Bericht. Ist ja gut, stimmt nicht, könnte aber trotzdem so veröffentlicht worden sein. Die oben beschriebene Art der Berichtekonstruktion ist realistischer als man sich denken mag, zudem beim FC zur Zeit tatsächlich der Maulwurfsbau ausgestorben zu sein scheint. Behaupte keiner, dass die Sportnachrichten in den Tagesblättern sich immer auf Recherche und Fakten beziehen würden.
 
Fakt ist, dass unser Kapitän Miso Brecko seinen Vertrag jetzt bis 30. Juni 2016 verlängert hat. Ich finde das ganz großartig! Mann, was habe ich früher über den Miso geflucht, wenn er mal wieder zu spät reagiert hat, wenn er mal wieder einen Zweikampf verloren hat, wenn er mal wieder ... Ja, weshalb sonst noch? Vielleicht weil es einfach in war, sich über ihn aufzuregen. Warum freue ich mich eigentlich?


Der Kapitän schreitet zur Tat.
 
 
Ganz einfach: Da steht ein Profi auf dem Platz, der sich seiner Leistung genau bewusst ist. Miso Brecko weiß, dass er kein Weltstar ist und versucht auch gar nicht erst so zu tun. Aber er spielt auf seiner Position grundsolide; nein, mehr als grundsolide, er ist (bis auf einige wenige Aussetzer) inzwischen konstant zuverlässig und ist als Mannschaftskapitän ein Vorbild. In dieser Saison hat Miso in allen Partien 90 Minuten durchgespielt und stets vollen Einsatz gezeigt. Seine Einsatzbereitschaft hat mich überzeugt, seine Vorstöße entlang der Linie sorgen immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor. Die Kritiker übersehen übrigens gerne, dass er die meisten Flanken geschlagen hat, die zu Toren geführt haben.
 
Ich glaube Miso Brecko, wenn er sagt:
"Ich hatte gute Gespräche mit der sportlichen Leitung und bin vom Weg, den der Verein geht, überzeugt. Deshalb war es mir wichtig, noch vor Ablauf der Saison mit meiner Vertragsverlängerung ein Zeichen zu setzen."
 
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Max Günter Jagodzinska
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Dienstag, 7. Mai 2013

Tschööö Relegationsplatz ...

WIR SIND EIN TEAM ...

auch in der nächsten Zweitligasaison, in der es dann aber nur noch heißen darf:  AUFSTIEG 2014



Und hier die Links zu den Kolumnen im Online-Fußball-Magazin "FUSSBALL PUR"

1.FC KÖLN - 1860 München

VfL Bochum - 1. FC KÖLN


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Mittwoch, 1. Mai 2013

FC - Vorstand 1 Jahr im Amt

Mit dem Start des neuen Vorstands im April 2012 begann eine neue Ära für den 1. FC KÖLN

Es sollte ein halbwegs anständiger Saisonabschluss werden, doch es kam anders. Das letzte Spiel der Saison 2011/12 endete im Rhein-Energie-Stadion in Köln so chaotisch wie die Mannschaft sich über die gesamte Rückrunde präsentiert hatte. Das Ergebnis, Bayern München hatte leicht und locker 4:1 gewonnen, interessierte am Ende kein Schwein mehr. Anstatt der geplanten Verabschiedung von Lukas Podolski vor den Fans der Südkurve, flüchteten die Bayern-Stars und die Köln-Versager nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Florian Meyer in die Kabinengänge.

 
 
Von der Südkurve stieg rabenschwarzer Rauch auf und ließ einen Großteil der Zuschauerränge im Dunkel verschwinden. Die Fans machten ihrem Zorn über die unverschämte Leistungsverweigerung der Ansammlung von Egoisten im Trikot des 1. FC Köln endlich Luft.
Wieder einmal war der 1. FC Köln in die Niederungen der zweiten Liga abgestiegen, wobei der Begriff „Niederungen“ eigentlich unfair gegenüber den Vereinen ist, die auch im Unterhaus saubere Arbeit abliefern. Nun denn, der FC lag in Trümmern, als neue Männer antraten, eine Vision aufzubauen. Es sollte eine neue Mannschaft entstehen, Stabilität, Ehrlichkeit, Transparenz und Professionalität sollten die Markenzeichen werden. Das komplette Gegenteil des abgestiegenen Haufens, der alles daran gesetzt hatte, sich wirklich sämtliche Sympathien zu verspielen. Das ist entgegen anderslautenden Meinungen in Kölle gar nicht so einfach.
 
EIN JAHR SPÄTER
Ein Jahr ist es nun her, dass mit Werner Spinner, Markus Ritterbach und Toni Schumacher ein Führungstrio angetreten ist, um die Fans mit dem Verein zu versöhnen. Ohne jeden Zweifel haben die drei Männer mit dem Geißbock im Herzen in enger Zusammenarbeit mit dem sportlichen Führungsteam Holger Stanislawski, Frank Schäfer und Jörg Jakobs das Ziel in bewundernswert ruhiger und vertrauenswürdiger Art und Weise erreicht. Es macht wieder richtig Spaß, FC-Fan zu sein.

Ganz behutsam und realistisch waren die Vorgaben zu Beginn der Saison definiert worden. Die Mannschaft sollte jung, einsatzfreudig und mit der Perspektive, mittelfristig in der Bundesliga dauerhaft bestehen zu können, aufgebaut werden. Man beachte: Mittelfristig! Das heißt, dass ein direkter Wiederaufstieg eher nicht erwartet werden durfte. An das Gesicht der Mannschaft musste man sich erst einmal gewöhnen, genau so wie die Spieler es untereinander mussten. Der Start mit sechs sieglosen Spielen war einkalkuliert, aber langsam kam man in die Gänge und am zehnten Spieltag leitete das verrückte Finale in Regensburg, bei dem man in den letzten Minuten einen 0:2 Rückstand noch in einen in diesem Moment sensationellen 3:2 Sieg drehte, eine grandiose Aufholjagd ein.


Nun, drei Spieltage vor Saisonende, haben die Berliner Herthaner und die Braunschweiger Löwen das Erstligaticket in der Tasche. Um Platz drei kämpft mit Kaiserslautern ein Team, das nach dem finanziellen Kraftakt mit hochkarätigen Spielerverpflichtungen in der Winterpause, bei einem Nichtaufstieg enorme Probleme bekommen wird. Bei den beiden anderen Aspiranten, dem 1. FC Köln und überraschenderweise dem FSV Frankfurt sieht das etwas anders aus. Auch wenn von interessierter Seite gerade in Richtung Köln Pfeile abgeschossen werden, die den Konsolidierungskurs mit Horrormeldungen über ein angeblich zu erwartendes Finanzfiasko torpedieren, wird der Umbau seriös mit Stufe zwei weitergehen. Bleiben wir also schön auf dem Teppich und lassen uns nicht verrückt machen – wenn es noch ein Jahr Zweitligafußball mit dem FC sein soll, dann ist es halt so. Auch in der kommenden Saison werden über 40.000 die Heimspiele besuchen, mit schönem Gruß an die Zuschauerzwerge der ersten Liga. Wie heißt es so schön in unserer Hymne:
Mir schwören dir he op Treu unn op Ihr, mir stonn zu dir FC Kööööööööööölleeeeeee …...

DANKE Werner Spinner, DANKE Markus Ritterbach und DANKE Toni Schumacher !



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Max Günter Jagodzinska
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