Ein
Leser
meinte
zu meinem letzten Beitrag:
„Da
sind die Kommentare im Express ja lesenswerter.“
Da
sag' ich: „Fein, dann lies weiter den Express“. Mache ich selbst
übrigens
auch, kaufe zwar nicht das gedruckte Blatt, aber online, warum nicht.
Ein
anderer
meinte
zum gleichen Text:
„Sehr gut analysiert und mir wie aus der Seele gesprochen.“ Da
sag' ich: „Danke
für das Kompliment, ich werde weiterhin aus der Sicht und mit der
ungefilterten
Emotion des FC-Fans schreiben.“
Hört auf zu pfeifen, wenn ihr Kölner seid
Zu
den meist diskutierten Themen nach der Pleite gegen Freiburg zählten
sicher die Pfiffe von den Zuschauerrängen gegen
das eigene Team. Junge, Junge, was war
das für ein
Rauschen im Blätterwald. Für
mich gibt es da überhaupt keine Diskussion, ich bleibe bei meiner
Meinung: Pfiffe gegen den FC sind ganz
einfach absolute Megakacke (Hier möchte ich eine prophylaktische
Entschuldigung einbauen, gerichtet an den Herrn Literaturkritiker,
der mir
in
einem Kommentar seine
Mithilfe angeboten hat und meinte,
„an deinem Stil müssen wir aber noch arbeiten“). Das
eigene Team zusätzlich noch mit Pfiffen zu
verunsichern,
wenn das laufende Spiel eben mal nicht läuft, ist
ja auch extrem hilfreich … Werden
wir es ändern können? Nee, keine Chance, pfeifende Anti-Supporter
kriegen
es ja noch nicht einmal mit, dass sie mit ihrem Verhalten eben nicht
„durch et Füer jonn“.
Ob
Peter Stöger das Thema verbal so intensiv befeuern musste, sei mal
dahin gestellt. Im
Nachhinein betrachtet war das eigentlich sogar eine Reaktion aus der
Enttäuschung heraus, die man von einem echten FC-Fan genau so
erwarten durfte. Es spricht bestimmt nichts dagegen, dass ein Trainer
auch Fan seines eigenen Teams sein darf, ganz im Gegenteil. Lieber
einen ehrlichen und vollkommen authentischen Peter Stöger als
beispielsweise einen selbstverliebten Roberto di Matteo (nicht dass
die Schalker ihrem Keller noch hinterher weinen werden).
Unfassbar,
und doch wahr
Es
hat ein paar Tage gedauert, bis ich mit ganz sicher war, dass das
Spiel in Sinsheim wirklich so abgelaufen ist, wie ich es am Samstag
im TV gesehen habe. Ein 4:3 Auswärtssieg des FC bei den bis dahin zu
Hause unbesiegten Hoffenheimern, die in den bisherigen fünf
Heimspielen gerade mal fünf Gegentore kassiert haben. Ein
Spielverlauf, wie ihn selbst ein Steven Spielberg nicht packender
hätte in Szene setzen können. Man weiß ja nie, was einem die
Fernsehmacher so
alles unterjubeln,
um die Einschaltquote zu pushen.
Selbst die Landung eines Menschen auf dem Mond haben die vor ein paar
Jahren so realistisch gedreht, dass man fast glauben konnte, es wäre
wahr ... Nun,
inzwischen bin ich mir sicher und sage „Danke
FC“, nein nicht für die Mondlandung, danke für diesen grandiosen
Samstagnachmittag.
Da
hat der Peter Stöger aber mal wieder alle so richtig reingelegt mit
seinen drei Sechsern in der Startelf. Ach du Schande, noch mehr
Beton, noch mehr hinten rum spielen, dachten nicht wenige (vielleicht
sogar die meisten), als sie die Startelf gesehen haben. Denkste, das
war eine Rotation mit Verwirrungsfaktor 1000 auf der bis 1000
gehenden Rotationsverwirrungsskala. Ich
weiß nicht wieso, aber nach dem Ujah-geht-durch-die-Wand-Tor zum 3:1
habe ich zum mitschauenden Sohn gesagt: „Hoffentlich halten wir die
Führung bis zur Halbzeit, dann packen wir's.“ Und
dann kam dieser Firmino - nichts, absolut nichts zu sehen von ihm in
den ersten 38 Minuten – und macht zuerst den Olkowski nach und gibt
dann dem Ball auf dem Weg ins Irgendwohin mit den Haarspitzen eine
minimale Richtungsänderung mit, die das Irgendwohin urplötzlich zum
Kölner Kasten werden lässt. Da
sitzt du sprachlos vor dem Bildschirm und grummelst vor dich hin,
den Frustbrüller mühelos im Zaum haltend.
Zurück
zur Defensive mit Nadelstichtaktik
Ist
ja noch 'ne Halbzeit. Ist das gut oder schlecht? Bei diesem
Spielverlauf verliert jeder Hobbypsychologe seine
Daseinsberechtigung, wenn er nicht an den psychologisch wichtigen
Moment erinnert. Damit ist die Frage beantwortet: Es ist schlecht,
der FC kann das Spiel abhaken. Und
schon wieder denkste. Besagter
Roberto Firmino fasste nach dem Spiel fassungslos, ja geschockt
zusammen: „Wir
haben gut gespielt, alles versucht ...“ Stimmt,
sogar eine alberne Schwalbe als Verzweiflungstat. Ha! Bestraft durch
Pawels zweiten Hammer. War
das schön …, nein, es war nicht, es ist immer noch schön. So
schön, wie das Grinsen von Mathias Lehmann nach seinem genialen
Freistoßtor – wo hat der den nur hergeholt?
15
+ 11 + 11 = Platz 13
Nach
dem ersten Saisondrittel 15 Punkte, das ist richtig gut. Spielen wir
mal den Blödsinn mit der Zahl elf ein wenig mit und machen eine
kleine Hochrechnung. Nochmal elf Punkte im zweiten Drittel und noch
mal elf Punkte im dritten Drittel, das reicht. Mit 37 Punkten wäre
der FC in der letzten Saison auf Platz 13 gelandet. Mehr
wollen wir doch gar nicht, oder?
Glückwunsch,
Jonas Hector
Dass
Jonas Hector in den Kreis der Nationalelf gehört, na klar, das
wussten wir doch alle schon lange. Nun hat nach teils mehr als
überraschenden Versuchen endlich auch der Bundestrainer bemerkt,
dass eine Lösung seines Problems für die linke
Außenverteidigerposition nur aus Köln kommen kann. Aber wenn, dann
bitte mehr als nur ein Alibi-Einsatz gegen Gibraltar, Herr Löw. Mach
ett jood, Jonas.
Zum
Schluss ...
...
gibt es den neu geschaffenen Pokal für die Entdeckung
außergewöhnlicher Lebensformen. Erster Preisträger ist
Sky-Kommentator Wolff
Fuss,
der Werders
Zlatko
Junusovic
beim
Sieg der Bremer gegen den VfB Stuttgart vor
der Ausführung eines Freistoßes als die „Fleisch gewordene
Standardsituation“ beschrieb. Da muss man erst Mal drauf kommen.
Max Günter Jagodzinska
mail: 1951er@jago1.de
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