Da
hilft kein Schönreden, 5:1 in Leverkusen ist eine ganz fiese
Klatsche, die weh tut. Was
macht man nach solch einem enttäuschenden Ergebnis? Möglichkeiten
gibt’s viele, zum Beispiel: Frust wegsaufen, Schuldige suchen,
heulen und jammern, Fresse abputzen und weiter machen … oder
vielleicht das Positive in der Niederlage suchen. Positiv aufgefallen
ist mir, dass Dr. Markus Merk als neutraler
Sky-Schiedsrichter-Experte
rot-weiße
Pluspunkte
gesammelt hat. Seiner Meinung nach gab's beim Lehmann-Elfer einen
Kontakt, also richtige Entscheidung von Kinhöfer, und beim
Ujah-Nichtelfer hätte erst recht auf den Punkt gezeigt und Leno mit
Gelb-Rot vom Platz gestellt werden müssen – also klare
Fehlentscheidung von Freund Kinhöfer.
Ich
bin ja ehrlich und gebe zu, dass ich beim Lehmann niemals einen
Elfmeter gegeben hätte. Mir fallen die Leute im sogenannten modernen
Fußball fast alle ganz einfach viel zu schnell hin. „Es gab eine
Berührung“, mein Gott, das ist Fußball, seit wann darf es da
keine Berührungen mehr geben? Und dann werden die
Berührtseinhinfallenden auch noch als clever bezeichnet. Für
mich ist das
nicht clever, das ist unsportlich. Nun
denn, Kinhöfer hat einen Elfer gegeben, einen zweiten, wohl auf
falsche Empfehlung seines Linienhelfers, nicht.
Jörg Schmadtke contra Kinhöfer
FC-Sportdirektor
Jörg Schmadtke hat im Interview direkt nach dem Abpfiff jedenfalls
von einer klaren Fehlentscheidung gesprochen, das
ganze Spiel wäre komplett anders gelaufen.
Nein,
so weit würde er niemals gehen, alleine schon die Ansetzung von
Kinhöfer für dieses Spiel als falsch zu bezeichnen,
wie
es anderswo kritisiert worden sei. Der Schlingel, genau das meinte er
nämlich doch, indem er leicht süffisant darauf hingewiesen hat.
Wäre
es wirklich komplett anders gelaufen? Ich
weiß nicht. Mir ist da durch den Kopf gegangen, wie der FC in der
letzten Zeit den Gegnern die Tore fast schon geschenkt hat. Man
braucht nicht viel Fantasie, um sich das Szenario vorzustellen: Der
zweite Strafstoß wird gegeben und versenkt – Leno geht mit Gelb-Rot vom
Platz – der FC hat einen Mann mehr auf dem Platz, spielt aber
durchweg nur noch auf Vorsprunghalten – … kassiert einen
Gegentreffer nach einem Freistoß, einen nach einer Ecke, bei der
Horn mal wieder auf der Linie kleben bleibt, und dann haut
irgendeiner den Ball in
der Nachspielzeit noch
ins eigene Netz. Das
1:5 ist schlimm, aber das wäre noch viel schlimmer gewesen.
Naives Wechselspiel
Als
FC-Fan muss man davon ausgehen, dass bis zum Saisonende nach
Niederlagen der Trainer in Frage gestellt wird. Ohne in diese Kerbe
hauen zu wollen, ist mir in der 78.
Minute die Frage heraus gerutscht:
„Ist
der Pitter jetzt bekloppt
geworden?“ Was
die Einwechslung von Bard Finne für Dominic Maroh sollte, darauf
hätte ich
wirklich gerne eine Antwort. Leverkusen
hat als Antwort drei Tore geschossen, Jörg Schmadtke meinte dazu
nachher: „Da
sind wir etwas naiv gewesen.“
Nun
wird das kommende Gastspiel der Augsburger in Müngersdorf zu einem
Muss-Gewinnen-Spiel. Schaut man sich das Potential und die Spielweise
der Weinzierl-Truppe mal etwas genauer an, dann ist das jetzt
eigentlich genau der richtige Gegner. Diese drei Punkte müssen
eingesackt werden, dann bleibt der FC weiter im Platz-15-Soll. Wenn
nicht, … ach
Quatsch, das wird der lang ersehnte Heimsieg.
Das Trauma möge ihn einholen
Schließen
wir den Bericht, wie er angefangen hat, mit Dr. Markus Merk. Nein,
ich mache Thorsten Kinhöfer nicht verantwortlich für die
Niederlage, aber ihn
möge die von
Ex-Referee Dr. Markus Merk kund
getane
Einsicht
verfolgen:
„Jeder macht Fehler. Ich habe auch viele Fehler gemacht. Jeder
Fehler ist ein Mini-Trauma!“ Der
Mann aus Herne müsste die nächsten Tage ziemlich schlecht schlafen,
wenn dem denn so ist.
Max Günter Jagodzinska
mail: 1951er@jago1.de
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