Nachdem
der ärgste Frust überstanden war, habe ich mich darauf
eingeschossen, die 1:5 Pleite vom letzten Wochenende ausschließlich
am Fehlurteil von
Thorsten
Kinhöfer festzumachen. Bleibt der Schiri bei seiner spontanen
Entscheidung, das Foul an Ujah zu pfeifen und lässt sich nicht vom
an der Seitenlinie rumturnenden Assi belabern, dann geht der FC als
Sieger vom Platz. Gegenargumente, die stets mit einem hypothetischen
„Ja, aber ...“ angefangen haben, werden nicht mehr akzeptiert,
basta.
Vor
dem Spiel gegen den FC Augsburg
Ist
sonst noch jemandem aufgefallen, wie selbstbewusst unsere FC-Spieler
in fast allen Interviews reagiert haben? Ich habe den Eindruck
gewonnen, dass die Höhe der Niederlage eine Trotzreaktion bewirkt
hat, die in positive Energie umgesetzt wird. Hört sich jetzt
vielleicht etwas merkwürdig an, aber vielleicht war das genau der
richtige Kick zum genau richtigen Zeitpunkt. Bestes
Beispiel ist Timo
Horns
Ansage
im
Kicker:
„Das wird uns nicht runterziehen. Wir werden gegen Augsburg ganz
anders auftreten. Keiner macht sich einen Kopf, dass wir unten
reinrutschen. Das wird nicht passieren.“ Diese
Einstellung gefällt mir, aber 'nen Kopf mach ich mir trotzdem.
Kein
Winterkönig mehr
Zum
„Winterkönig“ wird’s in diesem Jahr nicht reichen. Warten wir
mal die bis zur Pause noch anstehenden vier Spiele ab. Wenn die
absolviert sind, werden wir wissen, ob die Mannschaft ihrem Trainer
das „20 plus x Punkte zur Winterpause wären gut“-Päckchen“
auf den Gabentisch legen
kann.
Augsburg
und Mainz werden ganz sicher nicht nach Müngersdorf kommen, nur
um
frohe Weihnachten zu wünschen und das
Drei-Punkt-Präsent
ohne
Gegenwehr abzuliefern.
Machen
wir uns nichts vor, die bisher recht
erfolgreiche
FC-Auswärtsbilanz wird
weder Schalke
noch
Wolfsburg
in
Angst und Schrecken versetzen.
Denen
geht
das irgendwo vorbei und das sollte es uns auch! Genauso sollten wir
aber auch nicht länger über die mickrige Heimausbeute
lamentieren.
Hätte, wäre, blablabla … Die Spiele sind vorbei, die Ergebnisse
nicht zu ändern. Nein, es existiert auch im Regelwerk des DFB keine
Vorschrift, die besagt, dass vergangenen Heimspiel-Negativergebnisse
sich in der Zukunft fortzusetzen haben. Nein, es liegt auch kein
Fluch auf dem satten Grün der heimischen Wiese. Gegen
Augsburg wird gewonnen, alles andere interessiert im Moment nicht.
Platz
4, na und ...
Apropos
Augsburg und Platz vier. Hätte keiner mit gerechnet, aber was sagt
der
Tabellenplatz
über die tatsächliche
Stärke
der Weinzierl-Mannschaft aus? Wenig, sehr wenig! Es ist weder
größenwahnsinnig noch vermessen zu behaupten, dass der FC mit ein
wenig mehr Glück die Spiele in Hannover und in Frankfurt gewonnen
hätte und dann mit 21 Punkten auf … na wo wohl … genau auf Platz
vier stehen könnte. Wahrscheinlich
ist es besser, dass es nicht so ist, denn die Sehnsucht nach Platz 15
scheint einfach zu groß zu sein.
Den
Eindruck habe ich jedenfalls beim Lesen des von Alexander Wehrle und
Jörg Schmadtke unterzeichneten Editorials im aktuellen Geißbock-Echo
bekommen. Da
steht: „Jetzt, da die Tage dunkler und kürzer werden, sind wir
genau dort, wo wir uns vom Anpfiff dieser Saison an gesehen und
erwartet haben: Im Kampf um Platz 15.“ Ähm, sorry, aber erstens
werden die Tage wieder länger und zweitens mit
„Jetzt da die Tage dunkler und kürzer werden“ fängt
normalerweise das Wort zum Sonntag an,
könnte
auch gut als Einleitung zu einer Predigt des frühen
Otto Waalkes passen.
Den Text haben
garantiert nicht Wehrle oder Schmadtke geschrieben, das war wohl ein
Praktikant. Hört sich schon merkwürdig an, wenn man nach drei
Niederlagen aus den vier letzten Spielen schreibt, (endlich)
angekommen zu sein. Noch
hat der FC zwei
Punkte Abstand auf 15,
aber Vorsicht, die Teams auf 16, 17
und 18 haben
nur
ein winziges Pünktchen weniger.
Da
kann es verdammt schnell passieren, dass man mit der „Roten
Laterne“ in die Winterpause geht. Gleich geht’s los in
Müngersdorf, jetzt zählt's, jetzt kann es nur noch heißen: Gegen
Augsburg wird gewonnen.
Nach
dem Spiel geht’s weiter ...
BANG!
Schon wieder ein Tiefschlag
Es ist nicht zu
fassen. Warum wird nach einer ersten Halbzeit, in der man das Spiel
schon hätte entscheiden können, nein, müssen, im zweiten Durchgang
das Spiel nach vorne wieder komplett eingestellt? Unfassbar, dass in
jedem Spiel die Bälle ins eigene Netz abgefälscht werden. Ist das
nur Pech … Oder ist es vielleicht die logische Konsequenz des Hin-
und Hergeschiebe in der eigenen Hälfte, dass dann irgendwann der
Gegner den Ball erwischt und einfach draufhält? Ich bin sauer, fühle
mich verarscht … und da geht mir selbst das Sich-Im-Kreisaufstellen
der Akteure nach der Niederlage mit dem Trainer in der Mitte auf den
Senkel. Schluss, aus, für heute bin ich bedient.
Max Günter Jagodzinska
mail: 1951er@jago1.de
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