Habe
ich das neue Motto des FC etwa
falsch
verstanden? Also,
mir wurde nach
dem zweiten Tor der Augsburger „spürbar anders“, und
zwar so furchtbar
spürbar
anders,
wie
ich es überhaupt nicht mag. Aufarbeitung sei
angesagt, meinen
die Experten.
Das Problem ist nur, dass eigentlich
alles klar und deutlich zu sehen ist, und abgefälschte Bälle lassen
sich nicht aufarbeiten.
Abgefälschte Bälle trudeln an jedem Spieltag unhaltbar in irgendein
Tor. Dass das zur Zeit grundsätzlich das FC-Tor ist, darf man in die
„Fehlendes-Quäntchen-Glück-Schublade“ einsortieren.
70
% Ballbesitz, na und
Augsburgs
Trainer Weinzierl argumentierte in der Pressekonferenz nach dem
Spiel: „Wir haben in der ersten Halbzeit 70 % Ballbesitz gehabt und
sind einmal ausgekontert worden“. Na gut, da mache ich doch gerne
eine betrachtende Aufarbeitung. Lieber Weinzierl, ihr habt in
den ersten 15 Minuten in Müngersdorf sogar
geschätzte
80
% Ballbesitz gehabt.
Hört sich prima an … wenn man's nicht gesehen hat. Zu
sehen waren in
der ersten Viertelstunde zwölf
Minuten Ballgeschiebe in der Augsburger Spielhälfte mit gerade mal
zwei oder drei zaghaften Versuchen, die Mittellinie zu überschreiten.
Ja, und das mit dem „einmal ausgekontert“ darf man sicher als
Paradebeispiel in das „Lehrbuch der Fähigkeiten zur selektiven
Wahrnehmung bei sportlichen Übungsleitern“ aufnehmen. Ausgekontert
wurden die Augsburger bereits in der zweiten Minute und dann weitere
vier oder fünf Mal, leider brachte nur ein Konter etwas
Zählbares für den FC.
Halbzeit
zwei – zum Vergessen
Schönreden hilft
nix, also muss auch die zweite Halbzeit angesprochen werden. Die
Auswechslung von Svento hat Peter Stöger damit erklärt, dass „Dusan
nach seiner langen Verletzungspause nicht so drauf sei, dass er
länger spielen könne“. Wenn ich mir die Einsatzminuten von Svento
in den letzten Spielen so anschaue, dann bin ehrlich gesagt leicht
überfordert, das zu verstehen. Aber gut, es sei vorher so
abgesprochen gewesen, wurde später nachgeschoben. Warum man sich das
Spiel aus den Händen hat nehmen lassen, weiß keiner, und das ist
sehr bedenklich. „Ich kann Ihnen aus der Hüfte heraus auch nicht
sagen, wieso das passiert ist“, antwortete ein sichtlich nervöser
Peter Stöger – ich habe ihn nie zuvor während einer PK so unruhig
auf seinem Stuhl hin- und herrutschen gesehen - auf die entsprechende
Frage. Zumindest die Einsicht, sehr viele einfache Fehler gemacht zu
haben, ist vorhanden, und daran kann man im Lauf der Woche arbeiten.
Mir
stonn zesamme
Als FC-Fan hat man
es zur Zeit echt nicht leicht, aber tendenzielle Stimmungsmache wie
sie der Kölner Stadt-Anzeiger am Montag meinte mit dem Bericht „Fans
nehmen Stögers Taktik auseinander“, an die Theke liefern zu
müssen, werden wirkliche Fans ganz sicher nicht mit Zustimmung
befeuern. Gerade in dieser Situation heißt es: Mir stonn zesamme.
Natürlich ist Kritik angebracht, und auch als Fan braucht man sich
nicht den Mund verbieten zu lassen. Aber bei allem Verständnis für
den Frust, der einfach raus muss, jetzt eine Trainerdiskussion
anzuzetteln, und nichts anderes macht der KStA auf hinterlistige Art
und Weise, indem man sich negativer Facebook-Stimmen als Basis
bedient, hilft einzig und allein der über Schlagzeilen generierten
Auflage. Spätestens mit der Zeile, in der dann auch noch das leidige
Podolski-Thema aufgewärmt wird, wird die Tendenz überdeutlich:
Unruhe stiften.
Man kann über alles
reden, ich versuche auch zu kapieren, wieso Dominic Maroh auf einmal
aus der stabilen Abwehrreihe genommen worden ist, ich möchte auch
wissen, warum die Taktik immer derart zurückhaltend bis ängstlich
ist. Aber indem man nur noch rumzetert und auf den Negativergebnissen
rumhackt wird man eins mit Sicherheit nicht bewirken: Nämlich, dass
es wieder aufwärts geht. Glaubt irgend jemand, dass die Spieler Spaß
daran haben, Spiele so ärgerlich zu verlieren, wie die gegen
Freiburg, Hertha oder Augsburg? Ja, es muss sich was tun, nach jeder
Pleite „Mund abputzen und weiter“ zu verkünden, kann es nicht
sein. Dass das Trainerteam und die Mannschaft genau das wissen, davon
bin ich überzeugt, und deswegen vertraue ich darauf, dass der
Negativtrend sich bald umkehrt.
Das
müssen wir durchziehen
Zum Schluss kommt
noch einmal Peter Stöger zu Wort: „Das Entscheidende ist, daran
glauben, dass man das schaffen kann. Da gehört eine gewisse
Konsequenz zu, das müssen wir durchziehen.“ Und ganz zum Schluss
die nette Mail eines Kollegen – ja, der ist nett, obwohl er Fan der
Elf vom Niederrhein ist – mit dem ich mich gestern unterhalten
habe: „Hallo Jago, vielen Dank für das Foto. Viele Grüße und
alles wird gut. Der Stöger ist ein Guter.“
Max Günter Jagodzinska
mail: 1951er@jago1.de
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