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Samstag, 13. Dezember 2014

AUSWÄRTSSIEG – FC KÖLN ZU CLEVER FÜR MÜDE SCHALKER


Es ist eher unwahrscheinlich, dass wir Schalke an die Wand spielen“, hat Peter Stöger angekündigt. Ich sehe die Betonung auf „eher unwahrscheinlich“, das bedeutet, dass es nicht ausgeschlossen ist. Nun gut, „an die Wand spielen“ hat der Fuchs Stöger auch in den Raum geworfen, um die Schalker damit zu beschäftigen. Wir Fans verlangen gar nicht so viel, ein anständiges selbstbewusstes Auftreten mit frechen und überfallartigen Angriffsattacken wäre schon toll. Dann könnten wir mit jedem Ergebnis leben und mit berechtigter Hoffnung in das Spiel gegen die Mainzer am Dienstag Abend gehen.

Sicherheit in der Defensive wiedergefunden

Und nun ist das Spiel vorbei und ich lese meinen ersten Absatz noch mal und kann nicht glauben, dass es so Klasse gelaufen ist. Was war das für ein geiles Spiel. Da können die neutralen Beobachter sich in die Hose machen und im Kopfstand in der Nase bohren oder sonstwas anstellen und weiter schimpfen über die Kölner, die ach so defensiv im Raum stehen und nichts für das Spiel tun. Wenn der FC gewonnen hat, neige ich dazu, zu übertreiben, aber die zweite Halbzeit gegen Schalke war einfach genial. In der Defensive so sicher wie in den ersten vier Spielen, bis auf eine einzige Ausnahme, und offensiv effektiv wie selten, auch wenn Dusan Svento das dritte hätte machen können oder sogar müssen.

Danke FC, danke Tony

Stöger taktisch diesmal top

Als ich die Aufstellung kurz vor dem Spiel gesehen habe, habe ich den Kumpels in einer Facebook-Gruppe gesagt: „Die Offensivkraft im Mittelfeld ist Gehardt, der die Verbindung zwischen dem nach vorne drängenden Svento und Ujah in der Spitze herstellt. Abgesichert wird das Ganze von Risse und Lehmann, die ab und zu mit in die Offensive gehen. Vogt bleibt mehr zurück als Blocker vor der Abwehr und geht ganz nach rechts, wenn Olkowski einen seiner gefährlichen Ausflüge nach vorne macht. Gute Aufstellung, das könnte klappen!!!“ Freude, Jubel, es ist ein Sieg geworden, mit dem mal wieder kaum einer gerechnet hat.


Elfmeter - Showeinlagen

Nie im Leben war das ein Elfer, höre ich die anderen schreien. Nun gut, ich gebe zu, ich hätte auch gezetert und geflucht, wäre so ein Elfer gegen den FC gepfiffen worden. Jetzt gebe ich gerne dem Sky Schiedsrichter-Experten Markus Merk recht. Der hat nämlich ungefähr so kommentiert: „Er zieht ihn an der Schulter, nur ganz kurz, aber das reicht. Klarer Elfmeter, berechtigt.“ Wer unbedingt einen Elfmeter braucht, der wirklich keiner war, der sollte sich den Freiflug des Freiburgers Felix Klaus in der zweiten Minute gegen den HSV anschauen. Hamburgs Marcos sieht den Schauspieler an sich vorbeifliegen wie ein Maikäfer im Paarungsanflug auf seine Maikäferin und wundert sich nur noch über das seltene Naturschauspiel.

Zurück zum FC. In der 26. Minute wandelte sich mein kleines Pflänzchen Hoffnung mehr und mehr in Zuversicht. Wieso? Ganz einfach, da gab es eine ganz entscheidende Szene, deren Wichtigkeit den meisten gar nicht richtig bewusst wurde. Max Meyer schoss Richtung Timo Horns Kasten, Mergim Mavraj fälschte den Ball ab und - ich musste zwei bis acht Mal hinschauen – das Leder rollte am Torpfosten vorbei ins Aus. Kurzfassung des Spielverlaufs, die lange Version kann man im Kicker nachlesen, die ist wahrscheinlich sowieso ein wenig objektiver als meine Sichtweise <smiley>. Erste Halbzeit kontrollierte Defensive wie in den ersten vier Saisonspielen, in der zweiten Halbzeit zeigte der FC das, was momentan drin ist. Und das ist verdammt viel. Spätestens jetzt sollte auch dem letzten Zweifler klar geworden sein, dass der Aufsteiger 1. FC Köln gegen jeden Gegner außer Bayern gewinnen kann. Eine Mannschaft mit solch einem Potential steigt nicht ab.


Mainz kann kommen

Was jetzt gegen Mainz passieren wird, steht in den Sternen. Ich bin zuversichtlich, dass ein ganz besonderer Spitzenwert übertroffen wird. Bei Sky wird bei allen Spielen die Lautstärke des Torjubels auf den Rängen gemessen. Absoluter Spitzenreiter sind die Kölner Fans, die nach dem 1:0 von Anthony Ujah gegen Berlin den sagenhaften Wert von 111,5 Dezibel schafften, das ist fast so laut wie ein startendes Düsenflugzeug. Nach dem ersten Hattrick von Toni sollte der Rekord gebrochen werden.

Zum Schluss gibt es mal wieder einen Preis. Diesmal gibt es die goldene Mottenkiste für die Geschichte mit dem längsten Bart. Preisträger ist Sky-Kommentator Tom Bayer. In der 33. Spielminute war es so weit, dass er meinte, die Leute mit der Choupo-Moting-Winter-Transfer-Faxpanne langweilen zu müssen.
 
 
 
Max Günter Jagodzinska
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