„Es
ist eher unwahrscheinlich, dass wir Schalke an die Wand spielen“,
hat
Peter Stöger angekündigt. Ich sehe die Betonung auf „eher
unwahrscheinlich“, das bedeutet, dass es nicht ausgeschlossen ist.
Nun gut, „an die Wand spielen“ hat der Fuchs Stöger auch in den
Raum geworfen, um die Schalker damit zu beschäftigen. Wir Fans
verlangen gar nicht so viel, ein anständiges selbstbewusstes
Auftreten mit frechen und überfallartigen Angriffsattacken wäre
schon toll. Dann könnten wir mit jedem Ergebnis leben und mit
berechtigter Hoffnung in das Spiel gegen die Mainzer am Dienstag
Abend gehen.
Sicherheit
in der Defensive wiedergefunden
Und
nun ist das Spiel vorbei und ich lese meinen ersten Absatz noch mal
und kann nicht glauben, dass es so Klasse gelaufen ist. Was war das
für ein geiles Spiel. Da können die neutralen Beobachter sich in
die Hose machen und im Kopfstand in der Nase bohren oder
sonstwas anstellen und
weiter schimpfen über die Kölner, die ach so defensiv im Raum
stehen und nichts für das Spiel tun. Wenn der FC gewonnen hat, neige
ich dazu, zu übertreiben, aber die zweite Halbzeit gegen Schalke war
einfach genial. In der Defensive so sicher wie in den ersten vier
Spielen, bis auf eine einzige Ausnahme, und offensiv effektiv wie
selten,
auch wenn Dusan Svento das dritte hätte machen können oder sogar
müssen.
Danke FC, danke Tony |
Stöger
taktisch diesmal top
Als
ich die Aufstellung kurz vor dem Spiel gesehen habe, habe ich den
Kumpels in einer Facebook-Gruppe gesagt: „Die Offensivkraft im
Mittelfeld ist Gehardt, der die Verbindung zwischen dem nach vorne
drängenden Svento und Ujah in der Spitze herstellt. Abgesichert wird
das Ganze von Risse und Lehmann, die ab und zu mit in die Offensive
gehen. Vogt
bleibt mehr zurück als Blocker vor der Abwehr und geht ganz nach
rechts, wenn Olkowski einen seiner gefährlichen Ausflüge nach vorne
macht. Gute Aufstellung, das könnte klappen!!!“ Freude, Jubel, es
ist ein Sieg geworden, mit dem mal wieder kaum einer gerechnet hat.
Elfmeter - Showeinlagen
Nie
im Leben war das ein Elfer, höre ich die anderen schreien. Nun
gut, ich gebe zu, ich hätte auch gezetert und geflucht, wäre so ein
Elfer gegen den FC gepfiffen worden. Jetzt
gebe ich gerne dem Sky
Schiedsrichter-Experten
Markus Merk recht. Der hat nämlich ungefähr
so kommentiert:
„Er
zieht ihn an der Schulter, nur ganz kurz, aber das reicht. Klarer
Elfmeter, berechtigt.“ Wer unbedingt einen Elfmeter braucht, der
wirklich keiner war, der sollte sich den Freiflug des Freiburgers
Felix Klaus in der zweiten Minute gegen den HSV anschauen. Hamburgs
Marcos sieht den Schauspieler an sich vorbeifliegen wie ein Maikäfer
im Paarungsanflug auf seine Maikäferin und wundert sich nur noch
über das seltene Naturschauspiel.
Zurück
zum FC. In der 26. Minute wandelte sich mein kleines Pflänzchen
Hoffnung mehr und mehr in Zuversicht. Wieso? Ganz einfach, da gab es
eine ganz entscheidende Szene, deren Wichtigkeit den meisten gar
nicht richtig bewusst wurde. Max Meyer schoss Richtung Timo Horns
Kasten, Mergim Mavraj fälschte den Ball ab und - ich musste zwei bis
acht Mal hinschauen – das Leder rollte am Torpfosten vorbei ins
Aus. Kurzfassung
des Spielverlaufs, die lange Version kann man im Kicker nachlesen,
die
ist wahrscheinlich sowieso
ein
wenig objektiver als meine Sichtweise <smiley>. Erste Halbzeit
kontrollierte Defensive wie in den ersten vier Saisonspielen, in der
zweiten Halbzeit zeigte der FC das, was momentan drin ist. Und das
ist verdammt viel. Spätestens
jetzt sollte auch dem letzten Zweifler
klar geworden sein, dass der Aufsteiger
1. FC
Köln
gegen
jeden Gegner außer Bayern gewinnen kann.
Eine Mannschaft mit solch einem Potential steigt nicht ab.
Mainz kann kommen
Was
jetzt gegen Mainz passieren wird, steht in den Sternen. Ich bin
zuversichtlich, dass ein ganz besonderer Spitzenwert übertroffen
wird. Bei Sky wird bei allen Spielen die Lautstärke des Torjubels
auf den Rängen gemessen. Absoluter Spitzenreiter sind die Kölner
Fans, die nach dem 1:0 von Anthony Ujah gegen Berlin den sagenhaften
Wert von 111,5 Dezibel schafften, das
ist fast so laut wie ein startendes Düsenflugzeug. Nach dem ersten
Hattrick von Toni sollte der Rekord gebrochen werden.
Zum
Schluss gibt es mal wieder einen Preis. Diesmal gibt es die goldene
Mottenkiste für die Geschichte mit dem längsten Bart. Preisträger
ist Sky-Kommentator Tom Bayer. In der 33. Spielminute war es so weit,
dass er meinte, die Leute mit der
Choupo-Moting-Winter-Transfer-Faxpanne langweilen zu müssen.
Max Günter Jagodzinska
mail: 1951er@jago1.de
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