Nach
dem Sieg in Hamburg drohen nun zwei Heimspiele innerhalb von vier
Tagen. Vielleicht hat ja jemand im Trainerstab den Schalter gefunden,
den man umlegen muss, damit der Schwung aus einem überraschenden
Auswärtssieg mitgenommen wird und endlich mal wieder auch zu Hause
drei Punkte eingefahren werden. Wie hat doch ein User in einer
Facebook-Gruppe so treffend geschrieben: „I'm tired of poor results
at Müngersdorf.“ Da kann ich nur antworten: „Yes, ich och.“
Wie
die Stuttgarter geknackt werden könnten, hat Peter Stöger leider
auf der Pressekonferenz nicht verraten, weil da ein ein „Trainerfuchs
Platz nehmen“ würde auf der gegnerischen Bank. Leeven Pitter,
seit wann muss denn der Geißbock Angst vor einem Fuchs haben? Aber
gut, es geht schließlich um nicht weniger, als einen Mitbewerber im
Kampf um den Klassenerhalt auf Distanz zu halten, bestenfalls auf
acht Punkte davonziehen. Schlechtestenfalls würde der Vorsprung auf
zwei magere Pünktchen schrumpfen. Aber so weit wird es nicht kommen,
weil der Fuchs Stevens sein Team auf einen Punkt einstellen wird.
Genetik
ist schuld
Flutlicht
an – Hymne zelebriert – Schiri Tobias Stieler pfeift die Partie
an. Und es kommt so, wie es kommen muss, es plätschert so dahin.
Schön anzusehen auf Sky, wie mein Lieblings-Assistent (weil ich den
immer auf Anhieb erkenne) Sascha Thielert Slavomir Peszko sein
schönstes Lächeln in Großaufnahme zeigt, als er in der 21. Minute
eine Abseitsstellung abgewunken hat. Apropos Peszko – was haben die
denn mit dem gemacht? Wird in der 34. Minute gefoult, in der 37.
Minute wieder gefoult, und nix passiert. Kein Ausraster, wie noch vor
wenigen Wochen, noch nicht einmal ein böser Blick, geht einfach weg
und spielt weiter. Wer hätte das gedacht, das aus dem Jungen mal ein
vorbildlicher Fair-Play-Spieler wird. Ehm, ja, zum Spiel selbst
gibt’s nicht viel zu sagen.
In
der Halbzeit kommt mit dem kölschen Tünn, Toni Schumacher, die
Erleuchtung, warum der FC zu Hause erneut so spielt, wie er es zwar
eigentlich nicht soll, aber trotzdem immer tut. Da sagt der doch
tatsächlich in das Sky-Mikrofon: „Die Spieler können nicht ihre
ganze Genetik über den Haufen schmeißen.“ Ach so, jetzt verstehe
ich das endlich, die haben bei der Geburt alle das
„Heimspiel-nicht-gewinnen-Gen“ verpasst bekommen. Mein lieber
Tünn, wie kann man nur so einen Blödsinn reden, oder hat dich der
Anblick der nett-adretten Interviewerin Esther Sedlaczek sooo sehr
aus dem Konzept gebracht? Dem dann folgenden Gestammel nach zu
urteilen, muss es so gewesen sein.
Doppelwechsel
früher?
Vielleicht
hätte es zu einem Sieg gereicht, wenn der Doppelwechsel Gerhardt /
Finne für Vogt / Peszko schon zur Halbzeit erfolgt wäre. Kann sein,
hätte aber auch nach hinten los gehen können. Nach hinten ging auch
der Ball in der 57. Minute, als Timo Horn den Ball ziemlich falsch
eingeschätzt hat und ihn gerade noch an die Latte lenken konnte.
Mannomann, was für eine Schrecksekunde mit Erinnerungs-Flashbacks an
dämliche Gegentreffer gegen Berlin, Freiburg usw. Danach war
eigentlich ziemlich klar, dass das Fußball-Orakel ein 0:0 vorgesehen
hatte. Also bleibt uns Fans nichts anderes übrig, als mit dem
Punktgewinn zufrieden zu sein. Hmm, nein, nicht zufrieden zu sein,
sondern uns damit abzufinden … ja, das passt besser.
Finne,
das Schnäppchen
Ob
wir uns damit abfinden müssen, dass unser Schnäppcheneinkauf Bard
Finne immer zehn Top-Chancen braucht, um einmal das Tor zu treffen,
wird sich zeigen, Ja ja, der ist noch jung, lass dem mal etwas Zeit
und so ähnliche Kommentare, lasse ich nicht gelten. Sorry, aber es
ist mir kackegal, wie jung oder wie alt jemand ist, der in einem
Erstligaspiel eingesetzt wird. Bin echt gespannt, ob sich meine
früher abgegebene Einschätzung „Fehleinkauf“ beim Norweger als
richtig erweisen sollte, ich würde mich gerne irren.
Nun
geht es am Samstag gegen den abstürzenden SC Paderborn. Mann, da
sollte es aber wirklich zu einem Heimsieg reichen. Stöger hat vor
dem Stuttgart-Spiel gesagt: „Wir genießen das, zu Hause spielen zu
dürfen“, und hat auf die sensationelle Unterstützung durch die
Fans hingewiesen. „Herr Stöööger, wir Fans möchten auch
genießen!“
Was
es sonst noch gibt
Als
am Montag die Sechs-Spiele-Sperre für Schalkes Huntelaar angesagt
wurde, war ich ja doch etwas überrascht. Sechs Spiele, ganz schön
viel Holz. Dass das Urteil jetzt auf Bewährung ausgesetzt worden
ist, ist ja eine echt lustige Sache. Ehrlich gesagt, ich finde die
Neuerung mit der Sperre auf Bewährung albern. Als ob die Spieler
sich deswegen auf dem Spielfeld anders verhalten würden. Wenn einem
die Sicherung durchgeht, dann hilft auch keine Bewährung im
Hinterkopf. Oder glaubt jemand im Ernst, dass der Klaas-Jan zum
Beispiel beim nächsten Rettungseinsatz als letzter Mann die Grätsche
nicht ausfahren wird und anfängt zu überlegen. Vielleicht hilft es,
einen Bewährungshelfer an der Seitenlinie auflaufen zu lassen, der
mit dem Spieler in Funkkontakt ist ...
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