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Donnerstag, 5. Februar 2015

KÖLNER HEIMSIEG GEGEN VFB VERTAGT


Nach dem Sieg in Hamburg drohen nun zwei Heimspiele innerhalb von vier Tagen. Vielleicht hat ja jemand im Trainerstab den Schalter gefunden, den man umlegen muss, damit der Schwung aus einem überraschenden Auswärtssieg mitgenommen wird und endlich mal wieder auch zu Hause drei Punkte eingefahren werden. Wie hat doch ein User in einer Facebook-Gruppe so treffend geschrieben: „I'm tired of poor results at Müngersdorf.“ Da kann ich nur antworten: „Yes, ich och.“

Wie die Stuttgarter geknackt werden könnten, hat Peter Stöger leider auf der Pressekonferenz nicht verraten, weil da ein ein „Trainerfuchs Platz nehmen“ würde auf der gegnerischen Bank. Leeven Pitter, seit wann muss denn der Geißbock Angst vor einem Fuchs haben? Aber gut, es geht schließlich um nicht weniger, als einen Mitbewerber im Kampf um den Klassenerhalt auf Distanz zu halten, bestenfalls auf acht Punkte davonziehen. Schlechtestenfalls würde der Vorsprung auf zwei magere Pünktchen schrumpfen. Aber so weit wird es nicht kommen, weil der Fuchs Stevens sein Team auf einen Punkt einstellen wird.

Genetik ist schuld

Flutlicht an – Hymne zelebriert – Schiri Tobias Stieler pfeift die Partie an. Und es kommt so, wie es kommen muss, es plätschert so dahin. Schön anzusehen auf Sky, wie mein Lieblings-Assistent (weil ich den immer auf Anhieb erkenne) Sascha Thielert Slavomir Peszko sein schönstes Lächeln in Großaufnahme zeigt, als er in der 21. Minute eine Abseitsstellung abgewunken hat. Apropos Peszko – was haben die denn mit dem gemacht? Wird in der 34. Minute gefoult, in der 37. Minute wieder gefoult, und nix passiert. Kein Ausraster, wie noch vor wenigen Wochen, noch nicht einmal ein böser Blick, geht einfach weg und spielt weiter. Wer hätte das gedacht, das aus dem Jungen mal ein vorbildlicher Fair-Play-Spieler wird. Ehm, ja, zum Spiel selbst gibt’s nicht viel zu sagen.

In der Halbzeit kommt mit dem kölschen Tünn, Toni Schumacher, die Erleuchtung, warum der FC zu Hause erneut so spielt, wie er es zwar eigentlich nicht soll, aber trotzdem immer tut. Da sagt der doch tatsächlich in das Sky-Mikrofon: „Die Spieler können nicht ihre ganze Genetik über den Haufen schmeißen.“ Ach so, jetzt verstehe ich das endlich, die haben bei der Geburt alle das „Heimspiel-nicht-gewinnen-Gen“ verpasst bekommen. Mein lieber Tünn, wie kann man nur so einen Blödsinn reden, oder hat dich der Anblick der nett-adretten Interviewerin Esther Sedlaczek sooo sehr aus dem Konzept gebracht? Dem dann folgenden Gestammel nach zu urteilen, muss es so gewesen sein.

Doppelwechsel früher?

Vielleicht hätte es zu einem Sieg gereicht, wenn der Doppelwechsel Gerhardt / Finne für Vogt / Peszko schon zur Halbzeit erfolgt wäre. Kann sein, hätte aber auch nach hinten los gehen können. Nach hinten ging auch der Ball in der 57. Minute, als Timo Horn den Ball ziemlich falsch eingeschätzt hat und ihn gerade noch an die Latte lenken konnte. Mannomann, was für eine Schrecksekunde mit Erinnerungs-Flashbacks an dämliche Gegentreffer gegen Berlin, Freiburg usw. Danach war eigentlich ziemlich klar, dass das Fußball-Orakel ein 0:0 vorgesehen hatte. Also bleibt uns Fans nichts anderes übrig, als mit dem Punktgewinn zufrieden zu sein. Hmm, nein, nicht zufrieden zu sein, sondern uns damit abzufinden … ja, das passt besser.

Finne, das Schnäppchen

Ob wir uns damit abfinden müssen, dass unser Schnäppcheneinkauf Bard Finne immer zehn Top-Chancen braucht, um einmal das Tor zu treffen, wird sich zeigen, Ja ja, der ist noch jung, lass dem mal etwas Zeit und so ähnliche Kommentare, lasse ich nicht gelten. Sorry, aber es ist mir kackegal, wie jung oder wie alt jemand ist, der in einem Erstligaspiel eingesetzt wird. Bin echt gespannt, ob sich meine früher abgegebene Einschätzung „Fehleinkauf“ beim Norweger als richtig erweisen sollte, ich würde mich gerne irren.

Nun geht es am Samstag gegen den abstürzenden SC Paderborn. Mann, da sollte es aber wirklich zu einem Heimsieg reichen. Stöger hat vor dem Stuttgart-Spiel gesagt: „Wir genießen das, zu Hause spielen zu dürfen“, und hat auf die sensationelle Unterstützung durch die Fans hingewiesen. „Herr Stöööger, wir Fans möchten auch genießen!“

Was es sonst noch gibt

Als am Montag die Sechs-Spiele-Sperre für Schalkes Huntelaar angesagt wurde, war ich ja doch etwas überrascht. Sechs Spiele, ganz schön viel Holz. Dass das Urteil jetzt auf Bewährung ausgesetzt worden ist, ist ja eine echt lustige Sache. Ehrlich gesagt, ich finde die Neuerung mit der Sperre auf Bewährung albern. Als ob die Spieler sich deswegen auf dem Spielfeld anders verhalten würden. Wenn einem die Sicherung durchgeht, dann hilft auch keine Bewährung im Hinterkopf. Oder glaubt jemand im Ernst, dass der Klaas-Jan zum Beispiel beim nächsten Rettungseinsatz als letzter Mann die Grätsche nicht ausfahren wird und anfängt zu überlegen. Vielleicht hilft es, einen Bewährungshelfer an der Seitenlinie auflaufen zu lassen, der mit dem Spieler in Funkkontakt ist ...
 
Max Günter Jagodzinska
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