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Montag, 2. März 2015

1. FC KÖLN BEISST SICH AUF PLATZ 13 FEST


Nun steht es also an, das Auswärtsspiel, bei dem es einzig und allein darum geht, sich die halbwegs passable Tordifferenz nicht versauen zu lassen. Was für eine Einstellung ist das denn? re man eventuell mit einem knappen 0:5 zufrieden? Das klingt zugegebenermaßen ziemlich überzogen, aber liest man bei vielen Kommentaren ein wenig zwischen den Zeilen, dann lässt sich genau diese Tendenz erkennen. Natürlich ist die aktuelle Tordifferenz des FC noch immer einen halben Punkt wert und kann letztlich entscheidend sein, aber das ist noch lange kein Grund, sich in die Hosen zu machen, weil es gegen die Bayern geht. Wenn alles optimal läuft, ist mindestens ein Punkt drin. Nur, um das zu erreichen, muss man mit der richtigen Motivation auf den Platz gehen und nicht vor Ehrfurcht erstarren.



Okay, eine Niederlage wäre keine Überraschung. Stellt sich die Frage, wie es danach für den FC aussähe? Gehen wir doch einfach davon aus, dass die Mitkonkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt so spielen, wie es zu erwarten ist. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass die auf einmal alle eine Siegesserie starten? Realistisch ist: Hamburg holt maximal ein Unentschieden in Frankfurt, genau so wie Stuttgart in Hannover, Freiburg verliert in Leverkusen, Paderborn in Gladbach, Hertha sollte ein Remis gegen Augsburg schaffen. Damit ist der FC auch ohne Punktgewinn noch immer auf Platz 13, 14 oder 15. Nein, ich mache hier keine Schönwetterrechung auf – die Konsequenz wäre, dass dann zu Hause gegen Frankfurt endgültig der Heimsieg kommen muss.


Böse, böse zehn Minuten

Anstoß FC (!), Anpfiff - patsch, patsch, patsch, rumms – so ähnlich würde der Start mit den vier Ecken für die Bayern im Sekundentakt wohl in einem Comic ausgedrückt. So ähnlich habe ich mich auch gefühlt und resigniert gehofft, dass das ganz schnell vorbei ginge. Aus der Resignation keimte Hoffnung, als nach zehn Minuten das 2:0 gefallen war. Vielleicht könnte es ja doch was werden mit meiner Torwette. Bei der Quote von 500 : 1 hatte ich nicht widerstehen können, ein paar Euro auf einen 4:2 Auswärtssieg des FC zu setzen. Das blitzsaubere Tor zum 2:1 mit dem Pausenpfiff machte nicht nur dem Quotenjäger Spaß, es war einfach ein prima Gefühl, zu sehen, dass der Aufsteiger 1. FC Köln einen richtig guten Spielzug gegen den Meister kreieren konnte.

Wie schade der verschenkte Start in die Partie wirklich war, wurde noch deutlicher, als die Chancen zum Ausgleich von Neuer – es fällt mir schwer, das zu schreiben – sensationell zunichte gemacht wurden. Nicht umsonst war später in Focus Online nachzulesen: „Mehrfach musste Torwart Manuel Neuer retten. Stünde ein normaler Bundesliga-Keeper im Bayern-Tor, Köln wäre wohl in Führung gegangen.“ Allen Kritikern in den eigenen Fanreihen sei gesagt, dass man beim neutralen Beobachter einen Aufsteiger gesehen hatte, der „mit einer eng stehenden Defensive, kombiniert mit schnellen und mutigen Konterfußballern“ in der Lage war, sich beste Chancen zu erspielen. Meiner Meinung nach ist das zwar äußerst wohlwollend formuliert, aber im Kern der Sache stimmt's. Und genau das sollte einen FC-Fan optimistisch in die Zukunft schauen lassen.

1. FC Köln gerettet ...

Die oben angesprochenen Spieltags-Ergebnisse der Mitbewerber sind ja bis auf das von Hertha BSC eingetroffen, und der FC steht weiter auf Platz 13. Okay, in einem früheren Beitrag habe ich geschrieben, dass die Platzierung nicht so wichtig ist, es kommt auf den Abstand zu Platz 16 an. Nun sind's immer noch zweieinhalb Punkte, am Ende der Saison würde das reichen. Die Konkurrenz wird weiterhin Federn lassen, da brauchen wir gar nicht drauf zu schauen oder zu hoffen oder sonst was. Das ergibt sich zwangsläufig aus dem Restprogramm, in dem unter anderem einige gegeneinander anzutreten haben und sich gegenseitig die Punkte wegnehmen.

Anstatt rumzujammern, ist es viel unterhaltsamer, mal einfach einen Tabellenrechner bis zum Saisonende auszufüllen. Möglichkeiten dazu gibt’s genug, ich habe mir den im Kicker vorgenommen und zwar zu jedem Spiel nur ein 1:0 oder 0:0 eingegeben, je nachdem wie es wahrscheinlich wäre. Ohne zwischendurch auf den Tabellenstand zu schauen, ist das Ergebnis, dass am Ende 33 Punkte zum Klassenerhalt reichen. Absteigen werden Mainz (31) oder Hertha BSC (31) und Paderborn (26). Der FC wird noch vor Freiburg und Hamburg auf Platz 13 landen. Warum sollen wir uns also in die Hose machen, andere haben das viel nötiger!

Mit Boykott lässt man den FC im Stich

Das Thema verfolgt uns, leider kann man es noch nicht links oder rechts – je nachdem, wie man dran vorbeigehen will - liegen lassen. Die Auseinandersetzung diverser Fangruppen mit dem Verein und dem Restpublikum. Was wird sich ändern??? Wird sich was ändern??? Etwas überspitzt formuliert , aber nah an der Realität: Der FC wird weiterhin Fußball spielen und ein volles Stadio haben, sogar über diese Saison hinaus und sogar ohne "support" der sogenanten "Ultras".
Die Ultra-Gruppierungen stellen es ihren Mitgliedern frei, ins Stadion zu gehen. Oh, wie großzügig - wo sind wir hier??? Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis es mehr und mehr werden, die sich wieder auf die Stehplätze oder Ränge schleichen werden - erst leicht verschämt, ob man hoffentlich nicht gesehen wird ... dann werden nach und nach wieder immer mehr kommen und erstmal nur da sein. Und wenn dann die restlichen, sagen wir mal 45.000, Zuschauer den FC anfeuern, wird man sich auf Ultraseite komisch vorkommen. Das geht nun mal gar nicht, dass andere zu hören sind ... Nein, so darf es nicht sein, und dann wird man irgendwann wieder anfangen zu supporten, man nennt sich dann "Ultras Next Generation" oder so .. Vielleicht dauerts ja sogar bis zur nächsten Generation, bis es wieder Ultra-Support geben wird.
Der FC hält das aus, no prob - die restlichen 45.000 halten das aus, no prob ..... die Ultras halten das nicht aus!



Schlusssatz

Den Spruch der Woche lieferte ein TV-Kommentator zur „Winter-WM“ in Quatar. Habe leider vergessen, wer's war, aber der ist so was von korrekt: „Vielleicht sagt irgendwann jemand einfach, Herr Blatter, da machen wir nicht mehr mit!“
 
 
 
Max Günter Jagodzinska
mail: 1951er@jago1.de
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