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Montag, 8. September 2014

KÖLNER JAGD AUF PLATZ 2

So, geschafft, eine harte Woche inklusive Wochenende ohne Liga-Fußball hinter uns gebracht. Natürlich haben wir alle die Lustnummer des Weltmeisters gegen Argentinien - die fühlen sich jetzt noch mehr als der wahre Champion - nur ganz nebenbei mit einem Auge auf dem TV verfolgt. War ja zu erwarten, dass das keine fußballerische Feinkost geben würde. Obwohl, wenn man bedenkt, was der Angel Di Maria da gezaubert hat, dann war's doch ganz ansehnlich. Da hätten sich viele Nachwuchsstars, die nach drei guten Bundesligapartien für nationalelfreif erklärt werden, eine ganze Menge abgucken können.
 
Und dann kamen die Schotten. Da ich eh keine Ahnung vom Fußball habe, brauche ich mich über die Aufstellung der neuen Nationalelf nicht zu wundern, der Herr Löw ist ja bekannt für seine eigensinnigen genialausdemhutgezauberten Formationen. Aber eins nehme ich dem jetzt ganz frech vorweg, indem ich voraussage, dass über kurz oder lang Jonas Hector der nächste Nationalspieler des 1. FC Köln sein wird. Der Junge hätte schon lange einen Einsatz verdient und wäre auch schon aufgestellt worden, wenn er aus Stuttgart oder Freiburg oder gar Hoffenheim käme – da ist der Joachim Löw nämlich immer ganz flott unterwegs mit seinen Berufungen. Nix gegen Spieler wie Rudy oder Ginter oder Durm, aber ein Hector würde auf keinen Fall in dem Abwehrverbund, in dem doch Vieles nach Zufall aussieht, eine schlechtere Figur abgeben.
 
 
Die Vorbereitungen auf das Topspiel laufen ;-)
 
Was machen Paderborn?
 
Zurück zum Bundesliga-Alltag. Was machen wir nur mit Paderborn? Als Topspiel des Vierten beim Zweiten hätte das vorher wohl kaum jemand auf dem Radar gehabt. Eine dem frühen Spieltag gedankte Konstellation, an die sich in wenigen Wochen kaum noch jemand erinnern wird. Einige Kommentatoren werden es sicher tiefenpsychologisch ergründen, warum das so enorm wichtig ist, aber ansonsten wird man die tabellarische Momentaufnahme getrost vergessen dürfen. Fakt ist, das 3:0 der Paderborner beim HSV ist doof. Wie soll ich jetzt das Unentschieden des FC zum Saisonauftakt gegen die Hanseaten einstufen? Liege ich wirklich so daneben mit meiner Einschätzung von letzter Woche, dass der HSV noch ganz andere Vereine vor Probleme stellen wird? Sind die schon wieder Abstiegskandidaten? Oder ist der Mitaufsteiger aus Westfalen wirklich so stark, wie ihn außerhalb des Dunstkreises der Benteler Arena kaum jemand wahrnimmt? In der kompletten vergangenen Zweitligasaison ist das Team von André Breitenreiter zumindest hartnäckig unterschätzt worden, bis es dann tatsächlich ganz frech aufgestiegen ist.
 
Marcel Risse: „Wir wissen, was auf uns zukommt“
 
Andererseits ist das 3:0 des SCP vielleicht doch nicht so doof. Jetzt hat jeder gesehen, was die drauf haben und das machen, was Aufsteiger zu Beginn einer Saison fast immer machen: Unbekümmert aufspielen, arrivierte Teams ärgern und Punkte sammeln. Warnungen braucht der FC eigentlich keine. Im Gegensatz zu den anderen Vereinen kennen wir die Paderborner aus der Vorsaison und haben etwas gut zu machen .. und außerdem sind die Kölner selbst auch Aufsteiger. 15 000 gehen in das Paderborner Stadion rein, beste Voraussetzungen für ein erneutes Auswärts-Heimspiel des FC. Ach ja, da muss zwischendurch noch einmal erwähnt werden, dass der Kölner Fan-Support in Stuttgart sensationell gut war. Mit solch einer Unterstützung im Rücken müsste doch in Paderborn auch was zu holen sein. Nein, Favorit wollen die Geißböcke nicht sein. Passend dazu O-Ton Stöger: „Wer in Hamburg gewinnt, kann zu Hause auch den 1. FC Köln schlagen.“ Ja, stimmt, Kann, muss aber nicht! Und deshalb bleibe ich zuversichtlich, dass sich dann nach dem Spiel wieder das Samstagsnachmittagsgrinsen breit machen kann, das nach Stuttgart so richtig gut getan hat.
 

Max Günter Jagodzinska
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