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Donnerstag, 30. Oktober 2014

AUF ZUR NÄCHSTEN BURGSTÜRMUNG - FC KÖLN IN FREIBURG


Der FC fährt nach Duisburg, schießt zwei bis drei Törchen, fährt nach Hause und wartet gemütlich am nächsten Tag auf die Auslosung zur nächsten Pokalrunde. So ungefähr hatte ich mir das vorgestellt. Wer ehrlich ist, gibt zu, dass er ähnlich gedacht hat. Hätte auch ohne weiteres so sein können, wenn, ja wenn Simon Zoller ein Mittelstürmer wäre. Okay, ich hätte genau so gut Anthony Ujah schreiben können, aber den Tony mag ich und den Zoller nicht. Warum das so ist, kann ich nicht rational erklären, aber ich denke, dass im Lauf der Saison deutlich wird, wer von den beiden mehr am Verein hängt und wer nur ein Gehaltskicker ist. Spannend war's auf jeden Fall in Duisburg. Aber hochklassig? Ich weiß nicht, lassen wir mal die anderen zu Wort kommen, zum Beispiel Sky-Kommentator Marcus Lindemann. Sein Fazit nach 90 Minuten: „Ein richtig gutes Pokalspiel.Nach 120 Minuten: „Ein richtig Klasse Fußballspiel.“ Dem widerspreche ich nicht, denn schließlich gab es die Zusatzerklärung für Unbedarfte: „Dass der MSV keine Laufkundschaft ist, ist ja klar, das sind Vollprofis.“
 
Wenn ich mir meine Fingernägel anschaue, dann muss es ein Zitterspiel gewesen sein, das ganz schön Nerven gekostet hat. Selbige hat Slavo Peszko leider kurzfristig verloren, obwohl, wenn man sich die Situation etwas genauer anschaut, die zur Roten Karte geführt hat, dann kann man das auch anders werten. Peszko will den Freistoß schnell ausführen, kommt aber nicht dazu, weil Albutat den Ball wegkickt, und so tritt er halt dem Gegner vors Schienbein, das anstatt des Balls in der Trittbewegungskurve steht. Schiedsrichter Sippel hat's nicht gesehen und der Assistent hat nur mitbekommen, wie da ein Blau-Weißer auf dem Boden lag. So wie der Albutat sich aufgeführt hat, musste man das frühe Karriereende des begnadeten Schauspielers befürchten. Ich will hier nicht über die Rote Karte lamentieren, nur mal so nebenbei anmerken, dass diese von immer mehr Kickern zur Schau gebrachte Theatralik einem ganz gewaltig auf den Senkel gehen kann.
 
Elfmeter - na und
 
Nun denn, ich hatte mir das Weiterkommen sicher etwas einfacher vorgestellt. Aber im Grunde kann man mit der Leistung gegen recht stark auftrumpfende Gastgeber einigermaßen zufrieden sein, zugegeben bis auf ein paar Ausnahmen. Elfmeterschießen wird gerne als Glücksspiel bezeichnet, aber das ist es nicht. Jedenfalls dann nicht, wenn der lustige Kommentar vom Sky-Man, die Torhüter würden möglicherweise eine große Rolle spielen, so sehr zutrifft, wie diesmal in Duisburg, wenn einer der beiden Torhüter Timo Horn heißt.
 
Schade, Magdeburg
 
Während ich das hier schreibe, schaue ich übrigens so nebenbei die Konferenz-Übertragung der Mittwochs-Pokalspiele an und warte auf die Auslosung. Und da gibt’s doch tatsächlich gerade den „Gipfel der Dramatik“, wieder ein Elfmeterschießen – in Magdeburg! Wer hätte damit gerechnet? Nun war ich eine Viertelstunde Magdeburg Fan, und es hat nix genützt. Schade, aber eine Fanfreundschaft wäre es sowieso nicht geworden. Dann schauen wir mal, wie es auf den anderen Plätzen weitergeht. Die sollen sich beeilen, ich will endlich wissen, wo der FC im März 2015 das Achtelfinale gewinnen wird. Am besten in Müngersdorf gegen Braunschweig.
 
Freiburg, wir kommen
 
Mannomann, so ein blödes Drumherum, bis die endlich zu Potte gekommen sind mit der Auslosung. Die sollen die Kugeln ziehen und fertig und nicht irgendeinen Stuss erzählen, der keinen Fußballfan interessiert, erst Recht nicht um diese Uhrzeit. Halleluja, sie haben es geschafft, die Paarungen zu ziehen. Na klar, mal wieder auswärts – aber wenigstens ist der Gegner machbar. Wird halt nach Duis- auch Freiburg erstürmt.
 
 
Max Günter Jagodzinska
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